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Heidrun Sedlacik
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Frage von Margit K. •

Frage an Heidrun Sedlacik von Margit K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Sedlacik,

welche Ziele haben Sie auf kommunaler und wirtschaftlicher Ebene, um jungen, qualifizierten Menschen und jungen Familien ein erstrebenswertes, sozial abgesichertes und finanzierbares Leben in Thüringen zu ermöglichen und somit dem weiteren Abwandern in Größenordnung vorzubeugen?

Mit freundlichen Grüßen
Margit Kreher

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Kreher,

Danke für ihre Frage, denn das Problem der Abwanderung der jungen Generation betrifft inzwischen fast jede Familie in Thüringen, auch mich persönlich. Denn meine Kinder und die zu erwartenden Enkel hätte ich gern um mich herum.
Allein 2007 haben fast 45.000 Menschen Thüringen den Rücken gekehrt. Überdurchschnittlich hoch ist dabei der Anteil der gut ausgebildeten jungen Frauen, die hier für sich keine Perspektive in Thüringen sehen. Doch gerade bei den Frauen wird offensichtlich, dass bei ihnen nicht die Qualifikation fehlt. Sie bewerben sich erfolgreich auf offene Stellen in den alten Bundesländern. Was das Problem ist, sind fehlende Arbeitsplätze und zu niedrige Löhne. Deshalb fordert DIE LINKE einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8 Euro, damit junge Menschen hier von ihrem Einkommen auch tatsächlich leben können.
Wer die Abwanderung stoppen will, muss den selbstbewussten jungen Menschen eine Perspektive geben. Thüringen kann Zentrum innovativer Technologien mit anspruchsvollen Arbeitsplätzen sein und zugleich auf gute Erfahrungen bei der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zurückgreifen. Eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Arbeitswelt kann erreicht werden durch den Ausbau der Kitas zu Bildungs- und Familienzentren und mehr Plätze für unter Dreijährige, flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsplatzgestaltung (z.B. Teilearbeitsplätze). Thüringen muss endlich ein Musterland in Sachen Bildung und längeres gemeinsames Lernen werden; Thüringen braucht eine Familienoffensive, die diesen Namen auch wirklich verdient.
Thüringen braucht mehr Investitionen in die Erforschung zukunftsfähiger Technologien, damit die hier ausgebildeten Fachkräfte nicht zur Abwanderung gezwungen werden; und Thüringen braucht vor allem ein Klima, in dem die Menschen wieder Zuversicht erlangen und Perspektiven für ihr Leben entwickeln können. Das geht nur mit einem Politikwechsel, der 2009 zu schaffen ist, wenn die Wähler es wollen!

Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Sedlacik