Hansjörg Durz
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CSU
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Frage von Bernhard N. •

Frage an Hansjörg Durz von Bernhard N. bezüglich Wirtschaft

Hallo Herr Durz,

erst einmal vielen Dank für die Antwort auf meine Anfrage. Leider ging sie nicht auf meine Fragen ein, sondern war eher wie eine Wahlprogrammschrift zu lesen. "Digitalisierung"/"Industrie 4.0" und "KI" sind immer wieder schöne Marketingschlagworte, bei denen man auch mit vielen Worten wenig konkrete Informationen transportieren kann. Jeder Unternehmer wird mir aber Recht geben, wenn es darum geht das Basis-KnowHow im "Haus" unter Kontrolle zu behalten. Outsourcing führt hier nur zu ungewünschten Abhängigkeiten (abgesehen vom KnowHow-Verlust und natürlich den Sicherheitsaspekten). Finden Sie nicht auch, dass unsere Abhängigkeit bei Software-Produkten aus Redmond schon viel zu weit fortgeschritten ist und die öffentliche Hand hier eigentlich schon am "Tropf" hängt - und Lizenz-Zahlungen zu tragen hat, die doch viel besser für eigenes IT-/Informatik-Personal angelegt wären? Darf ein Staat derartige Abhängigkeiten gegenüber ausländischer Unternehmen eingehen? .....Quasi-Monopolstellung in Schlüsseltechnologien?
Bei Entscheidungen, wie sie zum Beispiel in München gefällt würden, ist ausserdem zu vermuten, dass gewisse Entscheidungen nicht auf Fakten getätigt wurden, sondern auf persönlichen Vorlieben der Entscheider oder Parteien. Es ist bekannt, dass Oberbürgermeister Dieter Reiter ein bekennender Microsoft-Fan ist. Sollten derartige Vorlieben bzw. "gute" Lobby-Arbeit bei derartigen wichtigen Entscheidungen nicht außen-vor bleiben?
....bin gespannt auf Ihre Antwort - vielen Dank schon 'mal!

Hansjörg Durz
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr N.,

viele Dank für Ihre Nachricht auf Abgeordnetenwatch.de. Gerne möchte ich auch hierzu kurz Stellung nehmen.

Das Bestreben ist, eigenentwickelte und aus Steuermitteln finanzierte Software als Open-Source auch öffentlich zur Verfügung zu stellen. Dies hängt jedoch von unterschiedlichen Parametern ab, die im Einzelfall zu prüfen sind. Grundsätzlich stehen bei der Entwicklung oder Beschaffung von Software Kriterien wie gewünschte Funktionalitäten, IT-Sicherheit, Interoperabilität, Usability, Realisierungs-, Ausbildungs- oder Pflegeaufwand im Fokus. Die Form der Lizenzierung spielt – jenseits der Kosten – zumeist eine nachgeordnete Rolle.

Innerhalb der IKT der Bundesverwaltung spielt die Verwendung von offenen, nicht proprietären Standards und Formaten eine wichtige Rolle. In diesem Kontext werden auch Kollaborationsmodelle zwischen den Standardisierungsorganisationen und Open-Source-Initiativen geprüft.

Insofern steht nicht die Präferenz für bestimmte Produkte oder Software-Unternehmen im Vordergrund, sondern maßgeblich sind die Faktoren Sicherheit und vor allem auch die Praktikabilität.

Mit freundlichen Grüßen

Hansjörg Durz, MdB

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