Guten Tag Herr Krings, wie stellen Sie sich zur Förderung von Solarenergie in privater Hand?
Guten Tag Herr Krings, Herr Merz und Frau Reiche wecken in mir den Eindruck, dass ihnen die Förderung von Photovoltaik-Anlagen in privater Hand, also dezentrale, alternative Energieerzeugung ein Dorn im Auge ist. Wir selbst haben im Dezember 2024 eine Photovoltaik-Anlage auf unserem Eigenheim installiert.
Wie positionieren Sie sich in dieser Frage?
Müssen wir damit rechnen, die Einhaltung unseres Vertrages juristisch durchsetzen zu müssen?
Halten Sie die Förderung alternativer Energieerzeugung auf diesem einfachsten Weg nicht für dringend geboten?
Mit freundlichen Grüßen
Eberhard B.

Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Engagement für die dezentrale Energieerzeugung. Ich verstehe gut, dass die geplante Kürzung der Förderung für neue Photovoltaik-Anlagen bei privaten Eigentümern Besorgnis auslöst – gerade, weil viele Bürgerinnen und Bürger aktiv zum Ausbau erneuerbarer Energien beitragen wollen.
Gleichzeitig möchte ich erläutern, warum Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche eine Anpassung der Förderungen plant, ohne die bereits bestehenden Anlagen zu betreffen: Die Einspeisevergütung für bestehende Photovoltaik-Anlagen bleibt selbstverständlich unverändert. Wer also bereits in eine Anlage investiert hat, wird weiterhin wie zugesagt gefördert.
Die Gründe für die Neuausrichtung der Förderung liegen unter anderem in der Entwicklung der Technik selbst:
Preisentwicklung: Vor einem Vierteljahrhundert, als die Förderung startete, war die Solartechnik noch sehr teuer und hätte ohne staatliche Unterstützung im Wettbewerb mit dem Strom aus großen Kraftwerken kaum Chancen gehabt. Durch den weltweiten Ausbau von Solarmodulen und Windkraftanlagen sind die Preise inzwischen deutlich gesunken. Das bedeutet, dass viele Anlagen heute auch ohne hohe staatliche Zuschüsse wirtschaftlich betrieben werden können.
Netzstabilität und Kosten: Viele kleine Dachanlagen speisen ihren Strom bislang unkontrolliert in das Netz ein. Gerade in sonnigen Sommermonaten kann das zu Überlastungen führen und unnötige Kosten für das Stromsystem verursachen.
Hoher Anteil erneuerbarer Energien: Deutschland deckt mittlerweile bis zu 60 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen. Damit haben wir ein hohes Niveau erreicht, und es ist erforderlich, den weiteren Ausbau so zu steuern, dass er Netzstabilität, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang bringt.
Die CDU unterstützt weiterhin die Energiewende und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Energieerzeugung. Die Anpassung der Förderbedingungen bedeutet nicht, dass das Engagement privater Anlagenbesitzer weniger wertgeschätzt wird – im Gegenteil: Es soll sicherstellen, dass unsere Stromversorgung nachhaltig, zuverlässig und bezahlbar bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Krings