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Frage von Dr. Karl K. •

Frage an Gregor Gysi von Dr. Karl K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi, 05.09.2013

in der Phoenix-Runde am 04.09.2013 haben Sie die kalte Progression an einem Beispiel so erläutert:
ein Steuerzahler zahlt zunächst 400€ Steuern (wohl monatlich gemeint) und erhält nun eine Lohn- bzw. Gehaltserhöhung von 50€; und danach müsste er 460€ Steuern bezahlen und hätte somit 10€ weniger in der Tasche.
Meine Frage lautet nun: wie haben Sie diese Zahlen errechnet?

Meine Rechnung sieht so aus: zunächst wird alles auf das Jahr hochgerechnet, also mit 12 multipliziert;
Grundlage ist die Grundtabelle 2013, der Solidarzuschlag bleibt unberücksichtigt, er verändert das Ergebnis nur unwesentlich.
Eine Steuerschuld von 4800€ fällt an bei einem Jahreseinkommen von 27412€. Nach der Erhöhung um 600€ auf 28012€ beträgt die jährliche Steuerschuld 4983€, also 183€ mehr, somit durch 12 dividiert 15,25€ pro Monat.
Es bleiben also rund 35€ pro Monat mehr in der Tasche.
Nochmals die Frage: wie sieht Ihre Rechnung aus?

Mit freundlichem Gruß
Karl Köberle

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Köberle,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 6. September.
Tatsächlich habe ich die kalte Progression zu einfach und damit auch etwas falsch dargestellt.
Im Kern geht es um zwei Fragen.
Der Bruttolohn kann um einen bestimmten Prozentsatz erhöht werden, aber durch die kalte Progression wird der Nettolohn häufig nicht um den gleichen, sondern einen geringeren Prozentsatz erhöht. Außerdem gibt es einen zweiten Effekt. Die Nettolohnerhöhung kann unter der Inflationsrate liegen, so dass das Nettoeinkommen weniger Wert ist als vor der Preiserhöhung. Ich verspreche Ihnen, es beim nächsten Mal genauer und deutlicher zu erklären.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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