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Fritz Güntzler
CDU
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Frage von Günter M. •

Frage an Fritz Güntzler von Günter M. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Günzler,

mich interessiert Ihre und die Meinung Ihrer Partei zum Thema Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn.

Mein Vorschlag: Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn von 140/150 km/h, Beschränkung für Sprinter auf höchstens 120 km/h. Vorteil: Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Fahrspuren ist nicht mehr so hoch, daraus folgt ein viel entspannteres Fahren. Ich habe das z.B. auf der A7 zwischen Göttingen und Hannover bei der Begrenzung auf 130km/h sowie im Ausland festgestellt. Der Spritverbrauch wird geringer, weniger Schadstoffe, weniger Unfälle, weniger Aggresionen. Woran scheitert die Einführung? Lobbyarbeit der Autohersteller die schnelle Autos verkaufen wollen? Der ADAC der gegen den Mitgliederschwund etwas erreichen muss? Die Angst vor den Wähler die Freie Fahrt für freie Bürger fordern? Oder läßt man es weil man zu wenig Kontrollmöglichkeit nicht effektiv wäre?

Mir fällt die "Unruhe" besondern nach Geschwindigkeitsbeschränkungen auf, wenn die "Wilden" mit ihren Hoch-PS-Fahrzeugen von hinten kommen und die "verlorene Zeit" wieder aufholen müssen. Ich habe sehr viele Bekannte die der gleichen Meinung sind.

Freundliche Grüße von G. M.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Frage zum generellen Tempolimit auf deutschen Autobahnen und Ihr damit verbundenes Interesse an meiner parlamentarischen Arbeit.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt auf sinnvolle Geschwindigkeitsbeschränkungen. Schon jetzt gibt es auf mehr als 50 Prozent der Autobahnen in Deutschland Tempo-Einschränkungen, beispielsweise in Baustellen oder an Gefahrenstellen. Ein wichtiger Bereich zur Verringerung der Unfallzahlen muss aus meiner Sicht neben dem Umbau von Unfallschwerpunkten und vor allem der Rücksicht der Autofahrer, nicht zuletzt eine "intelligente Fahrzeugtechnik" sein.

Ein Rückgang der tödlichen Unfälle durch ein generelles Tempolimit auf Autobahnen lässt sich nicht belegen. Im Gegenteil ereignet sich der Großteil, rund 60 Prozent, aller Unfälle mit Todesopfern auf Landstraßen – obwohl nur ca. 25 Prozent aller Zusammenstöße dort passieren. Auf Landstraßen ist das Risiko tödlich zu verunglücken mehr als doppelt so hoch wie auf anderen Straßen. 2016 starben mit insgesamt 3 206 Unfalltoten so wenige Menschen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953 bei Verkehrsunfällen.

Auch Staus lassen sich durch Tempolimits nicht besser vermeiden. Laut ADAC führt ein generelles Tempolimit von 120 km/h zu keiner nennenswerten Steigerung der Leistungsfähigkeit der Autobahnen. Die verkehrsabhängig gesteuerten Anzeigen, die schon auf vielen Autobahnen vorhanden sind, wie beispielsweise auf der A2 und der A7, liefern demnach heute schon bei hohem Verkehrsaufkommen die optimale Geschwindigkeit.

Die von der CDU-geführten Bundesregierung betriebenen Änderungen bei der Flensburger Verkehrssünderkartei, durch die nun bereits ab 8 Punkten in Flensburg der Führerschein entzogen wird, zielen ausdrücklich darauf ab, die Bedrohung der Verkehrssicherheit durch rücksichtsloses Fahrverhalten konsequent zu ahnden. So werden Verkehrssünder nun härter bestraft. Ein generelles Tempolimit würde jedoch alle Verkehrsteilnehmer treffen, besonders jene, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Die Reform hat vor allem mehr Verkehrssicherheit geschaffen. Das Punktesystem in Flensburg ist zudem einfacher, gerechter und transparenter geworden.

Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort gedient zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Güntzler

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