Warum Impfpflicht für alle, wenn fast alle Corona-Toten Vorerkrankungen hatten? Warum entscheidet nicht der Arzt nach Untersuchung?

Sehr geehrter Herr Adam N.,

Es stimmt – gerade Vorerkrankte haben ein hohes Risiko eines schweren bzw. gar tödlichen Infektionsverlaufes. Daher müssen wir diese Personengruppen besonders schützen. Dies gilt auch für die Ältesten unserer Gesellschaft.

Für eine generelle Impfpflicht für Personen ab 18 Jahren sprechen darüber hinaus weitere Gründe:                

Langfristig werden wir die Pandemie in Deutschland nur in den Griff bekommen, wenn der allergrößte Teil der Bevölkerung (90 Prozent) den vollständigen Impfschutz aufweist. Das ist noch nicht der Fall. Mit ausreichend geimpften Menschen verhindern wir die Entstehung neuer Mutationen. Zudem sind schwere Verläufe leider auch bei Nicht-Vorerkrankten bzw. Jüngeren möglich. Mit einer Impfung können wir dem aber vorbeugen.  Darüber hinaus sprechen die drohende Überlastung des Gesundheitssystems und anderer systemrelevanter Bereiche wie der Polizei für eine allgemeine Impfpflicht. Wegen Omikron könnten sich bald sehr viele Infizierte in Quarantäne befinden. Die „kritische Infrastruktur“ wäre bedroht. Durch eine Impfpflicht können wir dem drohenden Kollaps entgegen treten und die Bereiche entlasten. 

Und zuletzt müssen wir auch an die denken, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, zum Beispiel kleine Kinder. Ohne eigenen Impfschutz bringen wir diese unnötig in Gefahr.

Eine Impfpflicht könnte die einzige Chance sein, um die Pandemie schnell zu beenden.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Schwabe