Warum lenkt die Linke so wenig Aufmerksamkeit auf den Sudankrieg und das "Epizentrum des Kinderleids"?
Sehr geehrter Herr Bartsch,
fast niemand in der deutschen Politik macht auf das Leiden der Zivilbevölkerung in dem seit 2023 andauernden Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Sudan aufmerksam. Natürlich schauen die meisten nur auf die Hotspots Ukraine, Gaza oder Yemen, ab und zu mal auf Südostasien also Thailand und seine Nachbarstaaten oder die Philippinen.
Warum nutzt so gut wie niemand im Bundestag die außenpolitischen Debatten, um die deutsche Außenpolitik auf die Ereignisse im Sudan aufmerksam zu machen?
https://www.zeit.de/news/2025-08/27/unicef-belagerter-ort-im-sudan-epizentrum-des-kinderleids
Die Hungerskatastrophe übertrifft sogar die in Gaza, Haiti, Somalia oder Afghanistan
https://www.globalhungerindex.org/de/ranking.html
Mit freundlichen Grüßen
Karl A.

Sehr geehrter Herr A.
Sie haben leider recht: Das Ausmaß des Leids für die Zivilbevölkerung und insbesondere für die Kinder ist erschütternd und findet in Deutschland wie auch in der westlichen Welt zu wenig Beachtung.
Ein Grund dafür ist wahrscheinlich, dass außenpolitische Diskussionen meist von Konflikten bestimmt werden, die eine starke sicherheitspolitische Bedeutung für Europa haben – wie aktuell die Kriege in der Ukraine oder in Gaza. Kriege und Katastrophen, die geografisch weiter entfernt liegen, geraten dadurch schnell ins Abseits.
Dennoch dürfen wir die Not anderswo nicht übersehen. Deutschland muss hier sowohl humanitär – durch die Unterstützung von Hilfsorganisationen – als auch diplomatisch aktiver werden. Als Linksfraktion im Bundestag werden wir unser Mögliches dafür tun.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch