Frage an Delara Burkhardt von Veronika B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Frau Burkhardt,
vielleicht kennen Sie den Beitrag der rbb Talkshow Wir müssen reden. Sehen Sie das ähnlich wie Herr Steinbach mit seiner Aussage “Ich würde mich freuen, wenn die Eltern ihre Kinder auch mal wieder richtig kennengelernt haben“?
Mein Mann und ich müssen unsere Arbeitszeit weiterhin erbringen, das alles im Home Office, während ein 2 und ein 5 jähriges Kind unsere volle Aufmerksamkeit verlangen. Das ist kein Witz und ganz sicher hat das nichts mit Ferien zu tun.
Es ist ein unmöglicher Zustand der nur in der NOT ausgehalten werden kann, weil es hier nicht darum geht, WIE es funktionieren soll, sondern nur dass es funktionieren MUSS. Das ist kein Zustand, der sich auf Dauer halten lässt. Jetzt mit den ganzen Lockerungen sehe ich auch nicht mehr die NOT.
Es ist wirklich unmöglich, wie unrealistisch hier an das Thema herangegangen wird.
Ich freue mich auf Ihre Antwort und wie SIE das Thema sehen.
V.
Liebe Frau Bene,
ich kann ihren Unmut über den Auftritt von Jörg Steinbach im rbb verstehen und teile ihn. Für viele Eltern ist die aktuelle Situation sehr belastend und eine echte Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Sei es aus finanziellen Gründen, wegen der Vereinbarkeit mit der eigenen Erwerbstätigkeit oder vor dem Hintergrund, dass wochenlang Spielplätze gesperrt waren und Kinder nicht mit ihren Freund*innen spielen konnten. Dass die Corona-Krise für Eltern eine Ausnahmesituation ist, sollte nicht relativiert oder kleingeredet werden. Ich finde es deshalb gut, dass sich die SPD dafür einsetzt, dass Eltern bei der Bewältigung der Herausforderungen der Krise so gut wie möglich unterstützt werden. Zum Beispiel indem Eltern, die ihre Kinder betreuen müssen, weiter Lohnfortzahlungen erhalten, sie einen Familienbonus in der Höhe von 300 Euro pro Kind erhalten und die Betreuungsangebote für Kinder bald möglichst wieder den Normalbetrieb aufnehmen können.
Ich sehe, was für einen immensen Job Eltern wie Sie im Moment leisten und ich habe großen Respekt davor.
Mit freundlichen Grüßen
Delara Burkhardt
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