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Daniela Kuge
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Frage von Nils S. •

Frage an Daniela Kuge von Nils S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Kuge,

Ich habe eine Frage, welche sich rund um das Thema Cannabis Aufklärung bezieht.
Als ich das erste Mal (in der Schule) über den Cannabis Konsum "aufgeklärt'' wurde, haben meine Lehrer mir einen "abschreckenden" Film über die Gefahren der Droge gezeigt. Während dessen ging es den Lehrern nach getreu nach dem Motto: ,,konsumiert niemals Cannabis, trinkt lieber Alkohol". Ich habe mich bei meinen Freunden &' Kollegen umgehört, welche eine ähnliche "Aufklärung" in der Schule erlebten.

Nun meine Frage an Sie:
Wäre es nicht sinnvoll in jeder Schule Deutschlands (ca. in der achten Klasse) einen geschulten Suchtexperten auftreten zu lassen, welcher die genauen Gefahren der Droge(n) aufzeigen und explizit Aufklärungsarbeit betreiben kann, anstatt Lehrer, welche meist selbst keine/kaum Ahnung über das Thema haben reden zu lassen?
Cannabis ist unumstritten nicht so gefährlich wie Alkohol. Dennoch ist Cannabis gefährlich. Man sollte es nicht verharmlosen, aber es auch nicht verteufeln. Ich denke eine Sachgerechte Aufklärung (gerade auch bei Jugendlichen), ist hier der richtige Ansatz.

MfG,
Nils

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Antwort von
CDU

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Fragen, die ich wie folgt beantworte:

„Wäre es nicht sinnvoll in jeder Schule Deutschlands (ca. in der achten Klasse) einen geschulten Suchtexperten auftreten zu lassen, welcher die genauen Gefahren der Droge(n) aufzeigen und explizit Aufklärungsarbeit betreiben kann, anstatt Lehrer, welche meist selbst keine/kaum Ahnung über das Thema haben reden zu lassen?“
Vorausschicken möchte ich, dass ich ganz Ihrer Meinung Ihrer, dass sachgerechte Aufklärung gerade auch bei Jugendlichen wichtig ist und Schulen hierbei als Lern- und Lebensorte eine besondere Verantwortung tragen.

Ja es ist sinnvoll, Suchtexperten einzubeziehen. Viele Schulen praktizieren das seit vielen Jahren. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Zusammenarbeit mit Sucht- und Drogenberatungsstellen sowie den Präventionsbeauftragten der Polizeidirektionen zu. Auch der flächendeckende Einsatz von Schulsozialarbeitern an den öffentlichen Schulen ist bei diesem Prozess sehr hilfreich.

Es gibt auch zahlreiche Stellen in den Lehrplänen, für eine Behandlung des Themas Drogen vorgesehen sind. U. a. handelt es sich um folgende Lernbereiche:

Oberschule: Klasse 7, Biologie, Lernbereich 2: Bau und Funktionen des menschlichen Körpers, Gefahren durch Suchtmittel;
Oberschule: Klasse 8, Biologie, Wahlbereich 3: Bewältigen von Stress, Suchtverhalten;
Oberschule: Klasse 8, Ethik, Lernbereich 1: Ich werde erwachsen, Suchtprävention;
Gymnasium: Klasse 7, GRW, Lernbereich 1: Leben in der Gesellschaft, Suchtprävention.

Die Mehrheit der die o. g. Fächer unterrichtenden Lehrkräfte sind gut zum Thema Drogen informiert. Nicht zuletzt durch die gesellschaftlichen Debatten zu Cannabis und der Forderung der Freigabe von Cannabis sprechen Lehrkräfte im Unterricht mit ihren Schülern. Aus diesem Grunde fanden beispielsweise in den vergangenen Jahren zwei Fachtagungen zu Cannabis statt, auf denen sich Lehrkräfte und Schulleitungen über Wirkung und Motivation zum Konsum mit Fachkräften aus Polizei, Verwaltung und freien Trägern der Suchthilfe austauschen konnten. Schulregeln bei Cannabiskonsum, adäquat reagieren bei Verdacht und Hilfestellungen von unterstützenden Fachkräften rundeten das Thema ab.

Ich hoffe, ein wenig weitergeholfen zu haben. Anregungen und Ideen zur Cannabisprävention und generell Suchtprävention an Schulen sind herzlich willkommen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Kuge

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