Wie erklären Sie sich, dass ungerade Listenplätze bei den Grünen traditionell an Frauen gehen und gerade an Männer?
Sehr geehrte Frau Evers,
in ungeraden Jahren erhalten Hochdruckgebiete weibliche Vornamen und Tiefdruckgebiete männliche, in geraden Jahren kehrt sich die Namensgebung um. In meinen Augen völlig gleichberechtigt. Was halten Sie von einer Abwechslung der Zuordnung der Listenplätze wie am Beispiel des Wetters? Mit der bisherigen Regelung wirkt man doch gerade der Gleichberechtigung entgegen, indem man bewusst Unterschiede zwischen Frauen und Männern herstellt! Ich finde, man sollte nicht Privilegien einführen um ebendiese abzuschaffen.
Beste Grüße
Reiner Ziegler
Sehr geehrter Herr Z.,
ich danke Ihnen für die Frage.
Mit der Reservierung der ungeraden Listenplätze für Frauen stellen wir sicher, dass mindestens 50 Prozent der Listenplätze weiblich besetzt werden. Eine Frau auf dem ersten Listenplatz erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass Frauen für die Grünen in kommunale Parlamente, den Landtag oder den Bundestag einziehen.
Frauen sind immer noch von struktureller Benachteiligung betroffen – etwa durch die „gläserne Decke“, die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit oder ungleiche Bezahlung. Mit unserer Quotierungsregel begegnen wir diesen Hindernissen aktiv.
Darüber hinaus haben wir Grünen im Landtag von Baden-Württemberg die Einführung des Zwei-Stimmen-Wahlrechts sowie die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre beschlossen. Damit wollen wir den Landtag weiblicher, vielfältiger und jünger machen.
Freundliche Grüße
Daniela Evers

