Portrait von Dagmar Wöhrl
Dagmar Wöhrl
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Dagmar Wöhrl zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Wolfgang T. •

Frage an Dagmar Wöhrl von Wolfgang T. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Wöhrl,

ich schätze Sie als engagierte Tierfreundin. Welche Möglichkeiten sehen Sie als CSU-Abgeordnete, den Tierschutz wesentlich zu verbessern, die inhumane Massentierhaltung zu beseitigen und sich für eine artgerechte Tierhaltung stark zu machen (alles Bereiche, die Ihre Parteikollegin Frau Aigner leider sträflich vernachlässigt hat)? Wie stehen Sie zum ökologischen Landbau? Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich, Ihre Partei zu einer positiveren Einstellung zu bewegen: Landwirtschaft hat etwas mit Natur zu tun, ist keine Industrie. Wie ernsthaft ist der Wille Ihrer Partei, sich für einen zügigen Energiewechsel einzusetzen?

Wie stehen Sie zu unserem - meiner Meinung nach bewährten - dreigliedrigen Schulsystem, das die Kinder nach ihren Anlagen (und keineswegs, wie immer wieder behauptet, nach ihrer sozialen Herkunft) sehr gut fördert? Wir brauchen nicht mehr Abiturienten, sondern besser qualifizierte! Wir brauchen nicht mehr Akademiker, sondern auch qualifizierten Nachwuchs in anderen Berufen.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Troyke

Portrait von Dagmar Wöhrl
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Troyke,

vielen Dank für Ihre Nachricht an mich über Abgeordnetenwatch, die ich hiermit gern beantworte.

Zur Fragestellung Tierschutz: Sie haben recht, der Tierschutz ist mir ein persönliches Herzensanliegen, und ich engagiere mich sehr in der Thematik. Die Vereinbarkeit zwischen Landwirtschaft, Nahrungsmittelerzeugung und Tierwohl ist ein wichtiger Aspekt, der sowohl in der Politik wie auch unter den Landwirten stark diskutiert wird. Ich habe zu dem Komplex beim CSU-Parteitag im vergangenen Oktober einige Anträge in die politische Diskussion eingebracht, und der Parteitag hat hierzu wie auch zu weiteren Tierschutzthemen, die ich formuliert habe, beschlossen, die Fragen in der CSU-Landesgruppe weiterbehandeln zu lassen. Damit haben wir einige wichtige Fragen weiterhin im Fokus der Bundesebene, und ich werde engagiert an den Themen bleiben. Sie können die Anträge gern im Beschlussbuch des CSU-Parteitages vom Herbst letzten Jahres nachlesen unter http://www.csu.de/uploads/csucontent/121020_beschlussbuch_01.pdf . Wichtige Aspekte sind für mich die Wahrnehmung des Tierschutzes als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Durchsetzung europaweiter Tierschutzstandards und eine europaweite Diskussion über tierschutzgerechte Nutztierhaltung in der Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierschutzstandards, die den Haltungsstandards in der EU vergleichbar
sind, in das internationale Handelsrecht.

Zur Fragestellung ökologischer Landbau: Der ökologische Landbau ist eine wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und hat erfreulicherweise in den letzten Jahren immer größere Bedeutung gewonnen. Die Produkte aus dem ökologischen Landbau können sich dank des großen Verbraucherbewusstseins mittlerweile gut am Markt behaupten. Leider ist es aber immer noch so, dass wir den Bedarf an Lebensmitteln allein aus dem ökologischen Landbau nicht abdecken können. Wir brauchen daher auch die - verantwortungsvolle - konventionelle Landwirtschaft. Erfreulicherweise hat der ökologische Landbau, gerade unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, großen Vorbildcharakter für viele Bereiche der konventionellen Landwirtschaft. Mir liegt daher ebenso am Herzen, das Verantwortungsbewusstsein auch der konventionell erzeugenden Landwirte zu würdigen, die ihre Produkte mit Gespür für die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierschutz erzeugen anstatt in die Massenproduktion zu gehen.

Zur Fragestellung Energiepolitik: Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass es die unionsgeführte Bundesregierung war, die nach dem Reaktorunglück in Fukushima den Atomausstieg beschlossen und die Energiewende eingeleitet hat. Unsere gesamte seitherige Energiepolitik ist geprägt davon, den Energiewechsel zügig und in einem gesunden Mix zu vollziehen, der die Energieversorgung in Deutschland nachhaltig, dezentral und mit erneuerbaren Energien gewährleistet.

Zur Fragestellung Schulsystem: Ich sehe keinen Grund, vom dreigliedrigen Schulsystem abzurücken und ich glaube, die Ergebnisse der Pisa-Studien geben der CSU recht, die das mehrgliedrige Schulsystem stets gegen alle Gesamtschultendenzen verteidigt hat.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zur Zufriedenheit beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Dagmar Wöhrl MdB