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Christoph Benze
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Frage von Jürgen B. •

Die Dauerstaus z.B. in der Mainzer Innenstadt durch den grünen Verhrsumbau halten mich dort seit langem nachhaltig vom Einkaufen ab. Welches grüne Verkehrskonzept hätte ich auf dem Land zu fürchten?

Ich wohne auf dem Land. Früher fuhr ich gelegentlich in ein Mainzer Parkhaus wenn ich z. B. im Kinderladen etwas für meine Kinder einkaufen wollte. Umweltfreundlicher Kleinwagen, schnell rein und zurück. Ich habe allerdings keine Zeit soo lange im Stau zu stehen und das kostet mittlerweile viel zu viel Sprit mit laufendem Motor praktisch nur noch zu stehen. Außerdem vertrage ich die Luft nicht, die durch die neben den neuen Fahrradwegen zu einem Stau zusammengedrängten und praktisch stehenden Autos verpestet wird.
Der Mainzer Einzelhandel verliert viele Kunden, weil es für auswärtige mittlerweile angenehmer ist, online einzukaufen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Bei ihrer Frage bin ich als Direktkandidat für den deutschen Bundestag nur bedingt der richtige Ansprechpartner. Denn diese Entscheidungen werden zumeist von der Kommunalpolitik getroffen. Aber ich möchte mich hier gar nicht wegducken, denn zum einen setzt der Bundesgesetzgeber an verschiedenen Stellen wichtige Rahmenbedingungen und zudem habe ich selbst ja auch eine Vorstellung einer guten grünen Verkehrspolitik.

Aber vielleicht erstmal eine Vorbemerkung. Ich sehe ähnlich wie sie einen Trend Dinge online zu kaufen. Natürlich hat dies etwas bequemes, aber ich sehe darin eine große Gefahr. Denn damit entziehen wir vielen Geschäften in unseren Innenstädten eine wesentliche Geschäftsgrundlage. Ich lehne das ab. Für mich ist eine belebte geschäftige Innenstadt viel attraktiver als ein Zentrum ohne Geschäfte. Ich versuche daher weitestgehend bei mir vor Ort einzukaufen.

Für die eben beschriebene Tendenz gibt es viele Ursachen, Bequemlichkeit ist sicher eine. Auch die richtige Verkehrspolitik war in der Vergangenheit häufig Grund für Diskussionen.  Einer guten Erreichbarkeit mit dem eigenen Auto steht auf der anderen Seite ein Verkehrschaos und eine hohe Lärm- und Schadstoffbelastung gegenüber. Denn auch die Menschen, die innenstadtnah wohnen haben ein recht auf ein sauberes und unverlärmtes Umfeld. Die Grenzwerte, die EU und der Bund vorgeben, müssen auch hier eingehalten werden. 

Daher gilt es gute Lösungen zu finden, die eine gute Erreichbarkeit mit möglichst geringen Schadwirkungen ermöglichen. Ich war vor kurzen in Hannover. Hier sind einige Fragen sehr gut gelöst, wie ich finde. Fast das komplette Zentrum ist autofrei aber es gibt gute Parkmöglichkeiten am Rand dieser Einkaufszone. auch der ÖPNV ist gut ausgebaut und verbindet wichtige Punkte innerhalb des Stadtzentrums miteinander. Die Innenstadt wird gut angenommen, auch von den Menschen aus der Region.