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Christina Baum
AfD
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Frage von Sibilla M. •

Sind Sie für oder gegen die Abschaffung von bargeldlosem Bezahlen?

Wo findet man Zahlen dazu wieviel Plastikschrott durch Bank- und Geldkarten sowie Kreditkarten entsteht und wo der Restmüll bleibt in welchen Mengen? Wo findet man Zahlen dazu wie lange die Kartenlesegeräte (z. B. aus Supermärkten/Discountern) halten wie viel CO2 und Müll durch diese entsteht und wie die elektrischen Restschrottgeräte wo entsorgt werden? Und wieviel CO2 durch das bargeldlose Bezahlen einschließlich notwendiger Internetnutzung entsteht?
Fakt ist: Fall Supermarkt wie üblich: Lange Kassenschlangen Verkäufer verzweifelt weil: Person 1 : Kartenlesegerät geht mal wieder nicht richtig. Kontaktlos zahlen:Klappt nicht. Kunde holt 1. Karte. Klappt nicht. Zweimal reingesteckt. 2.(Visa)Karte:Klappt auch nicht... 5 Min. vorbei. Nächster Kunde dasselbe. Nix klappt mit bargeldlosem Zahlen. Wieder 5Min.vorbei. Verkäufer dreht langsam durch. Kunde 3 nach 10 Minuten endlich dran mit Bargeld in der Hand innerhalb weniger Sekunden fertig und draussen aus dem Laden.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau M.,

es stellt sich nicht die Frage nach der Abschaffung von bargeldlosem Zahlen, sondern nach dem Erhalten des Bezahlens mit Bargeld.

Beide Möglichkeiten sind wichtig und notwendig.

Das Bezahlen mit Bargeld hat einige Vorteile wie: es ist mehr Kontrolle über die eigenen Ausgaben gewährleistet; es besteht keine Nachverfolgbarkeit des Einkaufsverhaltens oder man kann der Frisörin, dem Kellner oder dem Handwerker kleine Zuwendungen („Trinkgeld“) geben, ohne dass diese auf dem Kassenbeleg erscheinen und somit Steuern darauf erhoben werden. Das Bargeldlose Bezahlen hat den Vorteil, dass der Kunde kurzfristig ungeplante Ausgaben tägigen kann oder keine große Summen an Bargeld dabei haben muss. Für den wirtschaftlichen Kreislauf ist es wichtig, dass die Menschen ihr Geld ausgeben und nicht nur sparen. Mit bargeldlosem Zahlen wird erreicht, dass schneller Geld ausgegeben wird. Es kann eben aber auch nachvollzogen werden, wer wo welche Produkte in welcher Anzahl wie oft kauft. Für den „statistischen Warenkorb“ sind solche Erhebungen auch von Bedeutung, überwiegend werden diese Informationen zur Beeinflussung des Käuferverhaltens genutzt.

Sie sprechen in diesem Zusammenhang auch das Entstehen von möglicherweise vermeidbarem Müll an. Unsere Recherche ergab, dass Kreditkarten aufgrund des eingebauten Chips zu Elektronikschrot zählen, somit dem Elektro- und Elektronikgesetz (ElektroG)( https://www.inside-digital.de/ratgeber/ec-und-kreditkarte-nie-in-den-muell-grund) unterliegen und auf dem Wertstoffhof entsorgt werden müssen. Verschiedene Medien gehen von 100 bis 160 Millionen Kreditkarten aus, die in Deutschland im Umlauf sind und etwa 500 Tonnen Elekronikschrott (https://www.kostenlose-kreditkarte.de/kreditkartennews/das-kuriosum-um-die-kreditkartenentsorgung-9470.php) verursachen.

Auch die Lesegeräte von EC-/Kreditkarten müssen als Elektronikschrott entsorgt werden. Das muss in der Regel der Anbieter übernehmen, der die Geräte regelmäßig austauscht. Wieviel Müll durch diese Geräte entsteht, konnte unsere Recherche nicht ermitteln.

Durch die Nutzung des Internet entsteht sehr viel CO2. Die Arbeit mit Computern und der Internetnutzung verursacht einen stetig steigenden Stromverbrauch, der sich seit dem Jahr 2000 alle 5 Jahre verdoppelt. Der jährliche CO2-Ausstoß des weltweiten Internets ist inzwischen fast doppelt so groß wie der des globalen Flugverkehrs. Eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums hat ergeben, dass die rund 50.000 deutschen Rechenzentren im Jahr 2021 rund 47 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht haben. Wie viel davon auf die Nutzung von Kartenlesegeräten entfallen, kann nicht ermittelt werden (https://www.umdex.de/klimakiller-internet/).

Im Januar 2021 hatte die AfD-Bundestagsfraktion neben einem Gesetzentwurf „zur Änderung des Grundgesetzes zum Schutz der Bargeldnutzung“ (Drucksache 19/14761) auch einen Antrag zum Erhalt des Bargeldes (Drucksache 20/26904) eingebracht, in dem unter anderem eine Informationskampagne zu Chancen und Risiken unterschiedlicher Zahlungsmittel gefordert wurde. Beide Initiativen wurden abgelehnt.

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