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Christian Lindner
FDP
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Frage von Karl S. •

Frage an Christian Lindner von Karl S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehr Herr Lindner ! Ich und viele Freunde überlegen schon längere Zeit ,ob Ihre Partei wählbar ist ! Sie stecken zwar den Kopf heraus, wenn es um aktuelle Debatten geht, ziehen aber gegen Frau Merkel zurück ! Damals hatte Herr Westerwelle auch gute Vorschläge zur Veränderungen gemacht wurde aber von Mutti zurück gepfiffen !
Meine eigentliche Frage ist : Warum soll das Fach: Sozialwissenschaften abgeschafft werden? Möchte man keine mündigen Bürger die sich im Leben vielseitig informieren? Soll sich die neue Generation nicht mit Politik und anderen Themen auseinander setzen? Es hat einen kleinen beigeschmack! Ich würde mich und viele Lehrer in der Oberstufe freuen, wenn Sie sich dafür einsetzen könnten, dass dieses Fach in der Oberstufe weiter unterrichtet würde! Ich denke mir, das es viele Themen hat dieses Fach Sozialwissenschaften! Man möchte doch Bürger haben, die auch mal hinterfragen nach dem wieso und warum! Der Nationalsozialismus und insbesondere die Judenvervollgung hat gezeigt, was passiert wenn keiner fragt und Antworten sucht! Bitte machen Sie sich stark für den Verbleib des Unterrichtsfachs Sozialwissenschaften!
Mit freundlichen Grüßen
Karl Schneider

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schneider,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihren Aufruf für den Erhalt des Fachs Sozialwissenschaften in der Oberstufe.

Gerne stelle ich Ihnen folgend unsere Position zum Sachverhalt da:
Wir Freie Demokraten wollen aktiv die ökonomische Bildung von Schülerinnen und Schülern fördern und sie zu mündigen Verbraucherinnen und Verbrauchern ausbilden. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, um die politischen, sozialen, aber auch wirtschaftlichen Verhältnisse unserer Gesellschaft verantwortungsbewusst mitzugestalten. Nach der Klasse 10 soll jede Schülerin und jeder Schüler sein oder ihr Leben selbst in die Hand nehmen können.

Das neue Fach Wirtschaft-Politik in NRW, das in der Sekundarstufe I mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 eingeführt wurde, soll demnach Kenntnisse ergänzen, nicht jedoch ersetzen. Seien Sie versichert: Neben der ökonomischen Grundbildung haben die politische und soziologische Bildung weiterhin in den Schulen und im Unterricht einen festen Platz. Dies spiegelt sich auch in den entsprechenden Kernlehrplänen wider, in denen als Hauptziel neben der ökonomischen auch die politische Mündigkeit sowie der Erwerb von Demokratiefähigkeit formuliert wird. Die Einführung des neuen Schulfachs erfolgt über eine Ausweitung der Gesamtstundenanzahl im Bereich der Geisteswissenschaften, wodurch auch die wichtige politische Bildung gestärkt wird.

Wie Sie richtig schreiben, ist es unabdingbar, dass die Jugendlichen als mündige Bürger heranwachsen und in unserer Demokratie partizipieren. Die Erfahrungen aus der Diktatur der NS-Zeit, die sie thematisieren, müssen zentral für die demokratische Bildung in Deutschland sein. Denn politische Bildung ist der einzige Weg, damit die Menschheitsverbrechen weder vergessen noch wiederholt werden.

Politische und soziale Aufgeklärtheit steht dabei jedoch in keinem Wiederspruch zur Vermittlung von wirtschaftlichen Kenntnissen. NRW ist bei diesem Thema kein Vorreiter, in Bayern und Baden-Württemberg wird das Fach Wirtschaft bereits seit Jahren unterrichtet.
Die Stärkung von Wirtschaftskompetenz war eines der zentralen Wahlversprechen der FDP vor der Landtagswahl 2017. Daran halten wir uns, wie auch Frau Merkel erfahren hat. Im Übrigen ist ökonomische Bildung auch ein Beitrag zur Bekämpfung von Populismus.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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