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Christian Lindner
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Frage von Ingo W. •

Frage an Christian Lindner von Ingo W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Herr Lindner,

wie stehen Sie zu dem Thema Sozialkasse. Als AG zahle ich für meine Mitarbeiter in eine Zvk für Maler ein. Wenn ein Mitarbeiter nach z. B. 35 Jahren das Berufsfeld wechselt, verschwinden die eingezahlten Beiträge ohne das der Mitarbeter einen Anspruch darauf hat, der Arbeitgeber erhält die Beiträge auch nicht zurück. In meinen Augen und in den Augen vieler Berufskollegen ist das eine Soziale Enteignung. Um die von den Arbeitgebern eingezahlten Beiträge komplett in Anspruch nehmen zu können muss der Arbeitnehmer ca. 97 Jahre alt werden. Wie stehen Sie zu diesem Thema? Übrigens lege ich keinen Wert auf eine Antwort die die Tarifverträge vorschiebt, diese sind in meinen Augen nicht gesetzeskonform da hier Minderheiten entscheiden.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Ich kann Ihren Unmut verstehen. Sie haben recht: Es kann nicht sein, dass Ansprüche aus der Altersvorsorge bei Veränderungen der Lebenssituation nicht mitgenommen werden können oder gar verloren gehen. Die Menschen in Deutschland wechseln immer häufiger zwischen Arbeitgebern oder auch zwischen Beschäftigung und Selbstständigkeit. Wir Freie Demokraten fordern deshalb eine Altersvorsorge nach dem Baukastensystem, das der jeweiligen Lebenssituation angepasst werden kann. Dazu gehört eine höhere Portabilität von Ansprüchen aus allen Vorsorgeformen. Wir machen uns für attraktive Durchführungswege einer zusätzlichen Altersvorsorge stark, eine verpflichtende Zusatzversicherung halten wir jedoch nicht für zielführend. Unser liberales Rentenkonzept können Sie gerne hier einsehen: https://www.fdp.de/sites/default/files/filefield_paths/2016_04_24_bpt_altersvorsorge.pdf.

Wir Freie Demokraten befürworten die Tarifautonomie und das Grundprinzip der Tarifpartnerschaft, nämlich den Interessenausgleich zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Gleichwohl können die genannten rentenpolitischen Reformen nicht durch die Tarifpartner geleistet werden, sondern erfordern das Handeln der Bundesregierung.

Wir bleiben dran.

Mit freundlichen Grüßen nach Potsdam
Christian Lindner

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