Warum haben Sie sich bei der Abstimmung um das GEG enthalten?

Sehr geehrte Frau J.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes war ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz im Gebäudebereich. Diesem wollte ich nicht im Wege stehen. Regieren in einer Koalition heißt gelegentlich, auch kleine Fortschritte, aber dennoch so große wie möglich zu machen.

Die A-priori-Leitlinie, maximale Technologieoffenheit zu ermöglichen, war ein Koalitionskompromiss, an den auch ich mich in den Verhandlungen gehalten habe. Meines Erachtens wurde dem Ideal „Technologieoffenheit“ gegenüber den praktischen Notwendigkeiten der Energie- und Ressourceneffizienz aber zu viel Gewicht beigemessen.

Was bedeutet das konkret?!

Biomasseheizungen flächendeckend auch im Neubau zuzulassen, wird dem Wert der Ressource Holz nicht gerecht. „Heizen mit Wasserstoff“ ist angesichts großer Ineffizienz ein leeres Versprechen. Wenn nicht genügend Wasserstoff zu vertretbaren Preisen zur Verfügung steht, droht ein „Lock-in“, also ein noch Jahrzehnte weiter fortgesetztes Heizen mit Erdgas.

Aus den genannten Gründen fand ich den Gesetzentwurf nicht zustimmungsfähig, aber auch nicht komplett abzulehnen und habe mich daher der Stimme enthalten.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Herrmann MdB