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Bernhard Braun
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Frage von Thomas H. •

Der Dual-Fluid-Reaktor: Löst dieses Konzept Endlagerproblemder Vergangenheit und Energieproblem der Zukunft?

da der Raum hier begrenst ist nur kurz die Frage, wie die Bundesregierung in Form des zuständigen Ministeriums zum Konzept des Dual-Fluid-Reaktors stehet? Und wenn die getroffenen Annahmen des IFK Berlin bzw. der Dual-Fluid-Inc. stimmen, warum die Forschung dahingehend nicht unabhängig unterstütz oder überprüft werden? Sollte das Konzept tragfähig sein sind derartig viele Probleme gelöst oder abgemildert, dass es ein echter "Gamechanger" in der Energiepolitik wäre. Und warum überlässt man das Feld dann dem Gefolge der "AfD"? Gibt es dazu Überlegungen ???

Viele Grüsse
Thomas H.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr H.

zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage. Leider können wir keine Aussagen darüber treffen, wie die Bundesregierung zu bestimmten Themen steht. Ich empfehle daher eine direkte Anfrage. Bei dem Dual-Fluid-Reaktor handelt es sich um ein neues Konzept der Kernreaktoren. Wie alle Kernreaktoren, birgt auch die Stromgewinnung in einem Dual-Fluid-Reaktor Risiken und Gefahren. Darüber hinaus rechnen die Erfinder*innen mit einem ersten Prototyp nicht vor dem Jahr 2029 und der Serienproduktion ab dem Jahr 2034. Außerdem werden weitere Forschungskosten auf ca. 8,5 Milliarden Euro geschätzt, bevor jedes Kraftwerk dann ca. 1,5 Milliarden Euro kosten soll. Selbstverständlich können sich sowohl die Entwicklungskosten erhöhen als auch die Fertigstellung verzögern. Diese Zeit haben wir nicht. Deutschland möchte bis spätestens 2045 die Treibhausgas-Klimaneutralität erreicht haben, Rheinland-Pfalz bereits in einem Korridor zwischen 2035 und 2040. Um es plakativ auszudrücken: Wenn wir die Klimaschutzziele von Paris erreichen wollen, müssen die Industriestaaten Klimaneutralität erreichen, bevor Dual-Fluid-Reaktoren aus Serienproduktion die erste Megawattstunde ins Netz einspeisen könnten. Deshalb setzen wir auf die Technologien, die bereits entwickelt und erprobt wurden. Wir setzen uns für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien ein. Denn mehr Windräder und mehr Solaranlagen verhelfen uns zur Klimaneutralität und bergen erheblich geringere Risiken.

Mit freundlichen Grüßen 

Dr. Bernhard Braun 

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