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Bernd Koppe
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Frage von Matthias H. •

Frage an Bernd Koppe von Matthias H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Guten Tag Hr. Koppe,

Wie stehen Sie zu dem Vorschlag für sterbende Dörfer einen Entschädigungsfond einzurichten, die es den Bewohnern ermöglicht  in die nächste größere, infrastrukturell besser ausgestattete Ortschaft zu ziehen. Das alte Dorf würde aufgegeben werden und die Natur könnte sich dieses Gebiet zurück holen. Auf Dauer würden die Entschädigungen weniger Kosten verursachen, als eine komplette Infrastruktur für eine Hand voll Menschen zu unterhalten. Außerdem würde dies den Flächenfraß andernorts wieder ausgleichen.

Sollten Sie auch die kleinen, sterbenden Dörfer erhalten möchten:
Welche Maßnahmen wären ihrer Ansicht nach dazu zu ergreifen?
Mit schnellem Internet und einen Landarzt wird es nicht getan sein.

Mit freundlichen Grüßen,
M. H.

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für ihre Frage. Diese bezieht sich auf wichtige Problemfelder, die über längere Zeiträume durch verfehlte Politik entstanden sind.

Stichworte hierzu sind die Zersiedelung der Landschaft, der fortschreitende Landschaftsverbrauch, die Versiegelung der Böden und die damit einhergehende Zerstörung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

In unserer Gegend breiten sich viele Dörfer immer weiter aus. Andererseits werden immer mehr Gebäude nicht, oder nur gering genutzt. Eine generelle Landflucht sehe ich bei uns nicht. Vielmehr eine immer schlechtere Ausnutzung der Siedlungsflächen.

Zuständig für die Siedlungspolitik einer Kommune ist zunächst die Kommune selbst. Wobei ich die Hauptverantwortung für die Fehlentwicklungen dem Staat zuweise, da dort die Rahmenbedingungen gesetzt werden.

Die Aufgabe eines ganzen Dorfes ist eine schwerwiegende Entscheidung, die nur im Einvernehmen mit den Bewohnern möglich ist. *Sofern sich die Bewohner und die Kommune einig sind, halte ich eine Einzelfallförderung durch den Staat für sinnvoll.* Es ist eine Möglichkeit, die Zersiedelung der Landschaft wieder ein Stück rückgängig zu machen.

Um die fortschreitende Zerstörung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen wenigstens etwas einzuschränken, muss der Flächenverbrauch in Bayern gesetzlich begrenzt werden. Notwendig sind außerdem Biotopvernetzungen und weniger Pestizideinsatz.

Zum Thema Artenschutz läuft derzeit ein Volksbegehren der ödp, das guten Zuspruch in der Bevölkerung findet.

Viele Grüße aus Mistelbach

Bernd Koppe