Wie stehen Sie und ihre Partei zur Zollpolitik? Welches Konzept erachten Sie als am sinnvollsten - den Freihandel, den Protektionismus oder etwas dazwischen?
Wir sind eine Schülergruppe, die im Rahmen eines econo=me Projektes eine Frage zur Zollpolitik analysiert. Dazu versuchen wir, verschiedene Meinungen von Politiker*innen zu erfragen.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Deutschlands wirtschaftliche Stärke hängt in hohem Maß von offenen und verlässlichen Handelsbeziehungen ab. Jede vierte beschäftigte Person in Deutschland arbeitet in Branchen, die direkt oder indirekt vom Außenhandel profitieren – etwa in der Automobil-, Agrar-, Chemie- oder Textilindustrie.
Aus diesem Grund halte ich eine ausgewogene Zollpolitik für sinnvoll, die weder auf uneingeschränkten Freihandel noch auf strikten Protektionismus setzt. Hohe Zölle und Gegenzölle beeinträchtigen Investitionen und gefährden Arbeitsplätze, weshalb wir ein besonderes Interesse daran haben, Handelskonflikte – etwa mit den USA – zu vermeiden. Gleichzeitig braucht es klare Regeln, um fairen Wettbewerb sicherzustellen und Ausbeutung zu verhindern.
Darüber hinaus sorgen Abkommen wie das geplante EU-Mercosur-Abkommen für die Öffnung neuer Märkte, die Diversifizierung von Lieferketten und den regelbasierten Dialog mit gleichgesinnten Partnern. Gemeinsam setzten wir in der EU mit den Mercosur-Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay ein Zeichen gegen starren Protektionismus, für geregelten und fairen Freihandel. Das geplante Abkommen eröffnet wirtschaftliche Chancen für beide Seiten.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir Kontakt aufzunehmen – zum Beispiel über https://www.bundestag.de.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Bas

