Sehr geehrte Frau Bas, warum berechnet man nicht die Pensionen auf Basis der Einkommen aller Berufsjahre so wie bei den Renten?
Eine Gleichbehandlung beider berufstätigen Gruppen wäre angebracht?!

Sehr geehrte Frau P.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
In der gesetzlichen Rentenversicherung gilt: Beitragspflichtiges Einkommen über das ganze Arbeitsleben wird berücksichtigt, woraus sich die Rentenhöhe nach einem Punktesystem ergibt. Damit besteht eine enge Kopplung zwischen der gesamten Lebensarbeitsleistung und der späteren Rente.
Bei Beamtinnen und Beamten gelten andere Regelungen. Sie stehen in einem besonderen Dienstverhältnis zum Staat, das mit besonderen Pflichten – etwa dem Streikverbot und einer lebenslangen Treuepflicht – verbunden ist. Im Gegenzug übernimmt der Staat die Fürsorge für die Beamtinnen und Beamten – im aktiven Dienst, bei Krankheit und auch im Ruhestand.
Das Ruhegehalt richtet sich dabei nach dem zuletzt bekleideten Amt und der Dauer der ruhegehaltsfähigen Dienstzeit. Mit jedem Dienstjahr steigt das Ruhegehalt um einen festen Prozentsatz, bis eine gesetzliche Höchstgrenze erreicht ist. Auch hier gilt: Je länger man arbeitet, desto höher fällt die Versorgung aus – allerdings nach einer anderen Logik als in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Eine Zusammenführung dieser beiden Systeme würde im Ergebnis die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung bedeuten. Ich persönlich habe große Sympathie für eine solche Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen. Mir ist bewusst, dass sich bei einer solchen weitreichenden Veränderung des Alterssicherungssystems in unserem Land grundlegende Fragen stellen, die zuvor geklärt werden müssten. Das wäre ein langfristiger Prozess, der gut vorbereitet sein müsste. Deshalb wird sich die Rentenkommission, auf die sich CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag verständigt haben, neben dem Versorgungsniveau der drei Säulen der Alterssicherung auch mit der Frage einer etwaigen Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rentenversicherung beschäftigen.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir Kontakt aufzunehmen – zum Beispiel über https://www.bundestag.de.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Bas