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Anton Hofreiter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Heike Pauline G. •

Frage an Anton Hofreiter von Heike Pauline G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Hofreiter,

da die interne Kommunikation Ihrer Partei empfindlich gestört zu sein scheint, gebe ich Ihnen als von Anfang an Involviertem hiermit Gelegenheit, sich zu folgender Anfrage an Ihre Bundesvorsitzende bei abgeordnetenwatch.de selbst zu äußern.

Mit Grüßen vom aufständischen Fußvolk, das Roß und Reiter nennt
Heike Pauline Grauf

Die betreffende Anfrage in Auszügen:

Sehr geehrte Frau Roth,

(...)

Am 8. Februar 2009 habe ich mit 10 UnterstützerInnen einen Brief an die Würzburger Stadtratsfraktion sowie an ausgewählte VertreterInnen der Landtags- und Bundestagsfraktion der GRÜNEN gesendet, der politische Forderungen zum Kampf gegen Tierversuche enthält. Dieser für Millionen Lebewesen eminent wichtige Brief enthielt außerdem die ausdrückliche Bitte um Weiterleitung an die grüne Bundestagsfraktion. Ist er inzwischen bei Ihnen angekommen? Und auch bei Toni Hofreiter und Hans-Josef Fell? – die übrigens direkt im Verteiler standen. Beim Politischen Aschermittwoch der Grünen am 25. Februar 2009 in Würzburg habe ich mit Nachdruck um eine Stellungnahme zu unseren Forderungen gebeten. Diese wurde uns allerdings bislang nicht nur nicht zuteil, die bürger- und in diesem Falle sogar WÄHLERverachtende Art und Weise wie dies geschah, ist empörend. Barbara Rütting hat ja nun inzwischen das Handtuch geschmissen. Oder hat man’s ihr in die Hand gedrückt? Ich hoffe, verehrte Frau Vorsitzende, Sie müssen nicht allzu rot(h) bei Ihren Antworten werden. Für die Lektüre meiner „Ungläubigen Karfreitags-Enzyklika an Bündnis 90 / DIE GRÜNEN“ vom 12. April 2009 wünsche ich Ihnen allerdings ein gerüttelt Maß an reaktiver Blässe vor der Erkenntnis des unbedingten politischen Handlungsbedarfs.

Mit nicht mehr nur grün und blau, sondern inzwischen ziemlich schwarzgeärgerten Grüßen

Heike Pauline Grauf

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Frau Grauf,

Mir ist durchaus bewusst, dass innerhalb der Europäischen Union jährlich immer noch über 12 Millionen Tiere für Forschungszwecke verwendet werden.
Tendenz steigend. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich seit Jahren für die Abschaffung von Tierversuchen ein. Dazu gehört unser Mittel- bis langfristiges Ziel, ganz auf Tierversuche zu verzichten und diese durch tierversuchsfreie Verfahren zu ersetzen. Auch für die Abschaffung von Tierversuchen braucht es politische Mehrheiten.
Solange jedoch noch Tierversuche stattfinden, muss gewährleistet werden, dass strenge Mindestanforderungen an die Haltung und die Verwendung der Tiere erlassen und eingehalten werden.
Da die Abschaffung der Tierversuche ein langfristiges Ziel ist, begrüßen wir den Richtlinien-Entwurf der Europäischen Union zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere, den die EU-Kommission im November 2008 vorgestellt hat und der die veraltete Regelung von 1986 endlich ersetzen soll. Dennoch sehen wir auch hier in einigen Bereichen noch deutlichen Verbesserungsbedarf. So wäre eine rückwirkende Evaluation aller Tierversuche und die Einführung einer EU-weiten Datenbank zur Vermeidung von Doppelversuchen im Sinne des Tierschutzes und aus wirtschaftlichen Gründen dringend erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Anton Hofreiter MdB

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