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Anja Hajduk
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Frage von Kenan K. •

Frage an Anja Hajduk von Kenan K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Hajduk,

die Not der Zivilbevölkerung in Aleppo ist unermesslich. Die Vereinten Nationen, Menschenrechtsorganisationen, das Internationale Rote Kreuz und Journalisten berichten davon, dass Aleppo der schlimmste Kriegsschauplatz ist, den die moderne Zeit gesehen hat. Unter den Eingeschlossenen sind auch Hunderttausende Kinder. Die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, Strom, Wasser ist nicht gewährleistet. Was tun Sie, Ihre Fraktion, die Bundesregierung dafür, dass die Versorgung mit Lebensnotwendigem gewährleistet wird? Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass ein Fluchtkorridor für Kinder, Alte und Kranke geschaffen wird. Aleppo dürfte so ausgebombt sein wie Dresden nach dem 2. Weltkrieg. In Aleppo ist ein Stück Kulturgeschichte untergegangen. Bitte tragen Sie dazu bei, dass den in Aleppo harrenden Menschen dieses Schicksal erspart wird.

Mit freundlichen Grüßen

Kenan Kacar

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kacar,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir Grünen im Bundestag waren längst der Meinung, dass es höchste Zeit ist für eine internationale Luftbrücke für die eingeschlossenen Menschen in Syrien. Nirgendwo wird die humanitäre Katastrophe dieser Menschen derzeit deutlicher als in Aleppo. 250.000 Menschen sind von allen notwendigen Gütern abgeschnitten, während die militärische Auseinandersetzung immer heftiger wird. Die menschenverachtende systematische Praxis der Bestrafung derer, die Hilfe brauchen und bekommen, zeigt, dass die humanitäre Hilfe unter den Schutz der Vereinten Nationen gestellt werden muss. Die Vereinten Nationen haben stets ihre Bereitschaft gezeigt, diese Hilfe – auch notfalls aus der Luft – zu übernehmen. Dafür brauchen sie allerdings die Bereitschaft der internationalen Gemeinschaft, ihr diese Hilfsleistungen materiell zu ermöglichen. Mittlerweile hat die Bundesregierung ihre Bereitschaft zur Beteiligung an einer Luftbrücke von humanitären Gütern nach Syrien erklärt. Zudem fordern wir sie auf, sich in der EU und in den Vereinten Nationen für eine breite Allianz der Humanität einzusetzen und konkret zu beteiligen.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Hajduk