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Andreas Schwab
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Frage von Leon G. •

Unterstützen sie die Stop Killing Games Kampagne?

Hallo Herr Schwab, Stop Killing Games ist eine Verbraucherbewegung, die ins Leben gerufen wurde, um die Rechtmäßigkeit von Herausgebern, die Videospiele zerstören, die sie an Kunden verkauft haben, in Frage zu stellen. Eine zunehmende Anzahl von Videospielen werden effektiv als Waren verkauft, ohne ein klares Verfallsdatum, aber können unspielbar werden, sobald der Support des Herausgebers endet. Diese Praxis ist eine Form der geplanten Obsoleszenz und ist nicht nur schädlich für die Kunden, sondern macht auch die Erhaltung der Spiele praktisch unmöglich. Darüber hinaus ist die Rechtmäßigkeit dieser Praxis in vielen Ländern weitgehend ungeprüft.

Ich würde mich sehr freuen wenn sie sich Öffentlich für diese Kampagne aussprechen, da Videospiele auch Kunst und Kulturgut sind und es nicht sein kann, dass Publisher diese aus Geldgier zerstören und dem Kunden wieder wegnehmen.

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Der Titel der Frage ist etwas verwirrend: Es geht in Kern um die Frage der Verbraucherrechte.

Wer ein Videospiel erwirbt, erwartet zu Recht, dass er Zugang zu diesem Produkt behält und seinen Kauf so lange “genießen” können, wie sie möchten.

Dabei muss jedoch auch anerkannt werden, dass der langfristige Betrieb von Online-Diensten für Entwickler und Publisher mit erheblichen Kosten verbunden sein kann. Die Serverinfrastruktur, Sicherheitsupdates und fortlaufender technischer Support stellen dauerhafte Kosten dar, die für ältere oder weniger aktive Titel unverhältnismäßig werden können.

Aus meiner Sicht braucht es deshalb einen ausgewogenen Rahmen: der Zugang zu den von ihnen erworbenen Produkten muss verständlich und sicher sein und zugleich die legitimen betrieblichen und finanziellen Grenzen der Entwickler berücksichtigen. Mögliche Ansätze umfassen die Verpflichtung zur Bereitstellung von Offline-Funktionalitäten, soweit dies machbar ist, die Übertragung von Servertechnologien an vertrauenswürdige Dritte oder Erhaltungsorganisationen sowie die Schaffung klarer rechtlicher Möglichkeiten für von der Community getragene Unterstützung, sobald offizielle Dienste eingestellt werden.

Solche Maßnahmen würden sicherstellen, dass die Rechte der Verbraucher gewahrt, der kulturelle Wert erhalten und Entwickler nicht mit unangemessenen Verpflichtungen belastet werden. 

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