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Andreas Kutsche
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Frage von friederike s. •

Was tut ihr gegen Chatkontrolle?

Guten Tag,

Ich bin eine Bürgerin aus der Prignitz und bitte euch, euch für ein klares NEIN zur Chatkontrolle einzusetzen.

Die Chatkontrolle bedroht Verschlüsselung, Privatsphäre und unsere Sicherheit.

Ich erwarte, dass Sie sich öffentlich gegen Massenüberwachung positionieren!

Vielen Dank und viele Grüße!

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Antwort von BSW

Sehr geehrte Frau S.,

ich möchte Sie auf folgende Beiträge aufmerksam machen:

https://www.facebook.com/share/p/19fULroxJJ/

Außerdem habe ich folgende PM herausgegeben:

Nein zur anlasslosen Chatkontrolle - Grundrechte bewahren!
 
„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung den Vorschlag der dänischen Ratspräsidentschaft zur anlasslosen Chatkontrolle blockiert hat und das Vorhaben der EU-Kommission vorerst gescheitert ist“, erklärt Andreas Kutsche, verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis Sahra Wagenknecht im Brandenburger Landtag.
 
„Ganz vom Tisch ist das Vorhaben jedoch nicht. Die dänische Ratspräsidentschaft wird voraussichtlich mit einem abgeänderten Vorschlag zurückkehren. Und auch Kanzler Merz scheint ähnliche Pläne auf nationaler Ebene zu verfolgen: Auf X kündigte er gestern an, die präventive Telekommunikationsüberwachung ausbauen zu wollen. Das bedeutet nichts anderes als Chatkontrolle - die Überwachung privater Nachrichten und Gespräche. Freie Kommunikation wäre damit massiv eingeschränkt.“
 
Kutsche warnt: „Selbstverständlich müssen Kinder bestmöglich vor Missbrauch geschützt werden. Aber die Chatkontrolle ist der völlig falsche Weg: Sie würde Millionen unschuldige Bürgerinnen und Bürger unter Generalverdacht stellen, das Recht auf vertrauliche Kommunikation aushebeln sowie Tür und Tor für eine beispiellose Überwachung öffnen. Das sogenannte Client-Side-Scanning ist nichts anderes als ein digitaler Großangriff auf Grundrechte, Pressefreiheit und Demokratie. Wer so etwas einführt, schafft am Ende einen Überwachungsstaat, in dem niemand mehr frei kommunizieren kann.“
 
Auch aus Sicht von Fachverbänden greift die Chatkontrolle ins Leere: So weist der Kinderschutzbund darauf hin, dass Darstellungen sexualisierter Gewalt in der Regel nicht über private Messenger verbreitet, sondern über File-Hosting-Dienste ausgetauscht werden.
 
„Wer Kinder wirklich vor Gefahren wie Cybergrooming schützen will, muss endlich an die Ursachen ran: eine starke Justiz, bessere Prävention, eine handlungsfähige Polizei und vor allem soziale Sicherheit für Familien“, ergänzt Melanie Matzies, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der BSW-Fraktion. „Armut, Perspektivlosigkeit und Überforderung sind die wahren Nährböden für Gewalt und Missbrauch. Statt Milliarden in Überwachungstechnologien zu stecken, die weder Kinder schützen noch Täter stoppen, brauchen wir Investitionen in Bildung, Aufklärung und sozialen Zusammenhalt.“
 
Unsere Forderungen sind klar:
 
- Nein zur anlasslosen Chatkontrolle, egal ob auf EU- oder nationaler Ebene.
Schutz der Grundrechte und des freien Austauschs privater Kommunikation.
Entsprechende Ausstattung von Justiz, Polizei und mehr Prävention statt Massenüberwachung.
Mehr soziale Sicherheit, Aufklärung und Bildung als wirksamer Schutz vor Gewalt und Missbrauch.
 
Nur so lassen sich Kinder wirklich schützen - und gleichzeitig Freiheit und Demokratie bewahren.

 

Ich hoffe, dass Ihnen die meine Antwort ausreicht.

Auf Landesebene werden wir mit den Ministern sprechen, sich im Bundesrat, sollte es dort vorliegen, dementsprechend zu verhalten. 

 

Viele Grüße 

 

Andreas Kutsche 

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