
(...) Dieses Schreiben enthält einige Aussagen, die nicht stimmen oder unsachlich sind. Deshalb hat meine Kollegin Martina Bunge als zuständige Gesundheitspolitikerin unserer Fraktion DocMorris einen Offenen Brief gesandt, den ich Ihnen -angefügt- gern zur Kenntnis gebe. (...)

(...) Meines Erachtens müssen sich auch die Träger und Einrichtungen selbst hinterfragen und einen Beitrag zur besseren Entlohnung leisten. Und es bedarf der Pflegekräfte, die sich für ihre eigene angemessene Bezahlung aktiv einsetzen. Meine grünen KollegInnen und ich sehen bei Besuchen vor Ort viele gute Beispiele, in denen es gelingt, ausreichend Personal zu vernünftigen Gehaltsbedingungen und sehr guter Personalbindung zu beschäftigen. (...)

(...) Die zunehmende Kommerzialisierung im Gesundheitswesen führt dazu, dass das Profitinteresse von Leistungsanbietern immer stärker in den Vordergrund drängt und die Bedürfnisse immer weniger wahrgenommen werden. Ein Drittel aller Kliniken ist in privater Trägerschaft, größtenteils in den Händen von mächtigen Aktienkonzernen, denen der Begriff "shareholder value" geläufiger ist als "Patientenwohl" oder "Arbeitszufriedenheit". (...)

(...) Nötig sind vor allem faire Regeln für gute Arbeit, um unsichere Beschäftigung und Niedriglöhne zurückzudrängen und unbefristete und ordentlich bezahlte Arbeit zu stärken. (...)

(...) Wir sehen das Problem, dass es Pflegefachpersonen gibt, deren Bezahlung nicht zufriedenstellen ist. Wir haben unsere Einflussmöglichkeiten genutzt und uns dafür stark gemacht, dass die Pflegekassen auch weiterhin nur mit Leistungserbringern Versorgungsverträge schließen dürfen, die ihren Mitarbeitern eine ortsübliche Vergütung bezahlen und nicht den niedrigeren Mindestlohn. (...)

(...) Deshalb brauchen wir die Solidarrente, die Geringverdienerinnen und -verdienern ein würdiges Leben im Alter ermöglicht. Wir dürfen keine amerikanischen Verhältnisse zulassen. Wer hart arbeitet, muss davon leben können – ohne Gang zum Sozialamt! (...)