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Wolfgang Stefinger
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Frage von Judith Eckstein-De Castro, D. •

Frage an Wolfgang Stefinger von Judith Eckstein-De Castro, D. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Stefinger,

mit Sorge betrachte ich die in Deutschland nach Schutz suchenden Menschen aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Besonders geht es mir um die Frauen und Kinder.

Bei mir verfestigte sich immer mehr der subjektive Eindruck, dass es sich bei den meisten Flüchtlingen um junge Männer handelt. Grundlage dafür waren meine persönlichen Alltagserfahrungen, sowie Bilder von Flüchtlingsunterkünften in Zeitung und Fernsehen.

Da ich mich nicht einfach auf mein Bauchgefühl verlassen wollte suchte ich belegbare Zahlen. Auf der Homepage der EU sind diese leicht zu finden (siehe Anhang). Und tatsächlich: In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen sind 2/3 bis 3/4 aller Asylbewerber männlich. In der Gruppe unbegleiteter Minderjähriger sind es sogar 80 Prozent.

Die Frage, die ich mir stelle: Was passiert mit den Frauen? Was passiert mit den Mädchen? Werden diese einfach zurück gelassen? Sind diese etwa weniger schutzbedürftig als Männer!?

Ihre Meinung zu diesem Punkt, speziell, ob Ihre Partei dagegen etwas unternehmen will, interessiert mich sehr.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Judith Eckstein-De Castro

Quelle: http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Asylum_statistics/de Zitat: "Die Verteilung nach Geschlecht zeigt, dass es sich bei den Asylbewerbern häufiger um Männer als um Frauen handelte. ... Bei den Asylbewerbern in den Altersgruppen der 14 bis 17-Jährigen bzw. der 18 bis 34-Jährigen war die Geschlechterverteilung ungleichmäßiger – hier waren zwei Drittel bis drei Viertel der Bewerber männlich. Betrachtet man die unbegleiteten Minderjährigen, so waren die geschlechtsspezifischen Unterschiede noch klarer; hier waren etwa vier von fünf unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern männlich."

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Dr. Eckstein-De Castro,

vielen Dank für Ihre Frage. Grundsätzlich unterscheidet das deutsche Asylrecht nicht nach Geschlecht. Insofern gibt es keine unterschiedliche Beurteilung in der Schutzbedürftigkeit von männlichen und weiblichen Asylbewerbern.

Ihre Beobachtung, dass vor allem junge männliche Afrikaner und Asiaten ihre Heimat verlassen und Zuflucht in Europa suchen, teile ich. Die Flucht aus einem asiatischen oder afrikanischen Land nach Europa ist oftmals mit hohen Kosten und schweren Strapazen verbunden. Dies ist sicherlich ein entscheidender Grund dafür, warum sich überwiegend junge Männer eine Flucht zumuten.

Letztlich ist die Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen und in der Fremde auf ein besseres Leben zu hoffen, individuell und wird von den Menschen in Afrika und Asien vor dem Hintergrund ihrer schlechten und bedrohenden Lebensbedingungen vor Ort getroffen. Die Bundesregierung und insbesondere mein CSU-Parteikollege, Bundesminister Dr. Müller, versucht auf vielfältige Weise zum Beispiel im Rahmen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit die Lebensbedingungen in afrikanischen und asiatischen Ländern zu verbessern. Die Gleichstellung der Geschlechter ist dabei ein wichtiges Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Stefinger, MdB

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