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Wolfgang Aldag
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Frage von Friedrich P. •

Inwiefern ist der Schutz vor Passiv-Kiffen geplant? Welche legitimen Mittel hat eine Privatperson sich gegen Passiv-Kiffen zu wehren? Warum wurde dieser Schutz nicht vor der Legalisierung geklärt?

Es ist bei Cannabinoiden gängige Praxis, diese zu verräuchern oder zu verdampfen (alias Kiffen).
Im Vergleich zu Tabak-Rauch ist der dabei entstehende Rauch, meiner Erfahrung nach, noch mehr geneigt, durch Türritzen u.Ä. zu dringen. So habe ich wiederholt in Mehrfamilienhäusern erlebt, dass auch durch geschlossene Türen der Cannabis-Rauch von einer Wohnung in die nächste zieht und die dort wohnenden Personen beeinträchtigt. Wenn man in der eigenen Wohnung ein Fenster öffnet, um zu lüften (was man ja regelmäßig machen sollte), zieht Rauch von Tabak und Cannabis schnell in die Wohnung, sobald auch nur in der direkten Nachbarschaft jemand bei offenem Fenster raucht oder kifft.
Das Konzept des "nicht in Sichtweite konsumieren" wird eben durch das gasförmige Verhalten von Rauch und Dampf ad absurdum geführt. Eltern haben nicht einmal in ihrer eigenen Wohnung die Möglichkeit, ihre Kinder vor dem Passivkonsum durch z.B. Kiffende Nachbarn in deren Privaträumen zu schützen.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich bin Nichtraucher und für mich ist jeglicher Rauch, egal ob von Zigaretten oder vom Kiffen eine unangenehme und für mich störende Begleiterscheinung. Nichtraucherschutz gilt selbstverständlich fürs Kiffen genauso wie für Tabak. Er ist uns und mir persönlich eine hohes Anliegen. Wir setzen uns als Grüne Landtagsfraktion dafür ein den Nichtraucherschutz in Sachsen-Anhalt auszubauen. Dabei will ich nochmals betonen, dass es nicht einseitig um Schutz vor dem Rauch beim Kiffen gehen kann sondern insgesamt um Nichtraucherschutz.

Mittel sich gegen Passiv-Kiffen zu wehren gibt es ebenso wenig wie es Mittel gibt sich gegen Passiv Rauchen zu wehren. Hier gilt, wie bei vielem, die gegenseitige Rücksichtnahme. Beim Rauchen wurden bereits viele Dinge in die Wege geleitet um Nichtraucher zu schützen. Ich denke da an das Rauchverbot in Gaststätten etc. Hier wurden bei der Freigabe von Cannabis im Vorfeld entsprechende Regelungen festgelegt. Man wir nun sicherlich Erfahrungen machen und wie beim Rauchen entsprechende Nachbesserungen vornehmen müssen, wenn sich zeigt, dass es weitere Regelungen braucht.

ich hoffe Ihre Frage zufriedenstellen beantwortet zu haben

Viele Grüße

Wolfgang Aldag

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