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Volker Beck
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Frage von Henric B. •

Frage an Volker Beck von Henric B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Beck,

auf der Internetseite des Medienboards Berlin- Brandenburg lese ich heute folgendes (Stand des Abrufs: 3.07.09, 00:28 Uhr):

"Achtung, Freunde des guten Geschmacks: „Zeiten ändern sich" (Constantin Film Produktion, 650.000 Euro) ist das Biopic über den Berliner Skandal-Rapper Bushido, der sich nach anfänglichen Negativschlagzeilen inzwischen einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreut. Nach „Der Baader Meinhof Komplex" die nächste Zusammenarbeit von Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Uli Edel".

Bushidos Aussagen über Schwule sind hinreichend bekannt, auch in seinen Texten: "Berlin wird wieder hart und wir verkloppen jede Schwuchtel". Erst am vergangenen Samstag (Transgenialer CSD in Kreuzberg) gab es einen homophoben Vorfall, an dem Bushido beteiligt war. Erst gestern wurde im Raum Paderborn ein schwuler Chatter von drei homophoben Jugendlichen ermordet. Wie kann es sein, dass ein Film über den bekennenden Schwulenhasser und Antidemokraten Bushido mit einer Summe von 650.000 € gefördert wird? Wer ist dafür beim Medienboard verantwortlich? Wie förderlich ist dieses Medienboard für unsere Demokratie überhaupt noch? Hier MÜSSEN Sie intervenieren! Mit freundlichen Grüßen, H. Bauer

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Bauer,

wir haben uns an die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH mit der Bitte um Mitteilung gewandt, welche Botschaft der Fim über das Leben des Hasssängers Bushido haben soll. Ebenfalls zeigten wir den Filmförderern mehrere Beispiele auf, in denen Bushido explizit zur Gewalt gegen Homosexuelle aber auch gegen Frauen aufgerufen hat. Uns ist nicht bekannt, dass sich Bushido von seinen Aufrufen zu Diskriminierung und Gewalt in irgendeiner Form distanziert hat , daher baten wir die Geschäftsführerin des Medienboards Berlin-Brandenburg uns anderslautende Informationen zukommen zu lassen. Für uns besteht die Gefahr, in einem Film über Bushido in der möglichen Darstellung und Inszenierung der Heroisierung des Rappers statt seinen politischen Hintergrund auch kritisch zu sehen. Sollten die Fördermittel des Medienboards nicht mit dem Zweck verbunden sein, dass der Film gerade die frauen- und minderheitenfeindliche Haltung von Bushido als menschenverachtend entlarvt, wäre die Filmförderung eines solchen Projekts ein weiterer Schlag ins Gesicht für all jene, die bereits frauenfeindliche und homophobe Anfeindung und Gewalt erfahren haben.

Mit den besten Grüßen

Büro Volker Beck