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Tobias McFadden
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Frage von Petra S. •

Frage an Tobias McFadden von Petra S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Mc Fadden,

seit der Zentralisierung der Zuständigkeit für afghanische Flüchtlinge in die ZAB häufen sich die Ablehnungen zur Arbeits- und Ausbildungserlaubnis. Wer keine Ausweispapiere hat, dem wird vorgeworfen, seine Identität verschleiern zu wollen. Die Tazkira zu beschaffen, wenn man nicht im Land ist, kostet mindestens 5000 Euro. Das ist der Preis, dass überhaupt jemand tätig wird. Wie soll diese Summe zusammengespart werden, wenn man keine Einkommensmöglichkeit erhält? Erfragt man den Passersatz bei der afghanischen Botschaft, wird dies als konkrete Maßnahme zur Ausreise interpretiert und man erhält wieder keine Ausbildungs- und Arbeitserlaubnis.

Außerdem würde bei einer Arbeitserlaubnis der Steuerzahler entlastet.

Was ist Ihre Meinung zu der Problematik und welche Maßnahmen würden Sie umsetzen, wenn Sie entscheiden dürften?

Mit freundlichen Grüßen

P. S.

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Frau S.,

ich unterstütze hier lokal Helferkreise durch Bereitstellung von Internetzugängen und WLAN in einigen Unterkünften, so dass ich deren Probleme am Rande mitbekomme. Allerdings scheinen die Probleme, Mängel und auch bürokratische Hürden so umfassend und zahlreich, dass wohl niemand einen Überblick über alles hat.

Soweit ich weiß, ist es nahezu unmöglich, vom Ausland aus eine Tazkira zu bekommen, außer vielleicht, wenn man über Verwandte in der Heimat mit sehr guten Kontakten verfügt. Ob das für jemanden, der aus politischen Gründen aus seiner Heimat flieht, ein realistischer Ansatz ist, sei dahingestellt.

Unabhängig davon wünsche ich mir, dass Flüchtlinge möglichst bald legal arbeiten dürfen. Nur mit sozialen Kontakten, eigenem Geld, einer sinnvollen Tätigkeit und dadurch etwas Selbstwertgefühl kann Integration gelingen. Die Regierung von Oberbayern steckt Flüchtlinge in möglichst einfach zu verwaltende Sammelunterkünfte und lädt die Probleme auf die Helferkreise ab. Falls es überhaupt ehrenamtliche lokale Helfer gibt und nicht (wie in einigen Großunterkünften) nur eine Sicherheitsfirma. Wenn man Flüchtlinge verschiedenster Nationalitäten und Sprachen zusammenpfercht und sie mit deutschem Papierkram alleine lässt, braucht man sich nicht wundern, wenn Integration nicht gelingt.

Bund und Länder müssen die Bezirke, Landkreise, Gemeinden und vor allem Helferkreise stärker unterstützen- sowohl finanziell als auch durch einfachere und schnellere Prozesse. Ein "Wir schaffen das" und dann aber nichts ändern und Flüchtlinge und Helfer am Amtsschimmel verzweifeln zu lassen- das ist verlogen.

Liebe Grüße

Tobias McFadden