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Thorsten Glauber
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Frage von Patrick W. •

Frage an Thorsten Glauber von Patrick W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Glauber,
Meine folgenden Fragen beziehen sich auf alle Resorts.
Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Punkte für die Region?
Was sollte angepackt und geändert werden?
Und mit welchen Leistungen von Ihnen kann ich hier rechnen wenn ich Sie mit meiner Stimme nach München schicke?
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Weber - ein Erstwähler

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FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Weber,

in einer Zeit der Politikverdrossenheit freut es mich besonders von Ihnen, als Erstwähler, eine so offen interessierte Email erhalten zu haben. Gerne beziehe ich im Folgenden Stellung zu Ihren Fragen.

Die Themenschwerpunkte sind überregional Kinder, Jugend und Familie, die Arbeits- und Bildungspolitik sowie der Umwelt- und Klimaschutz sowie der Bereich Gesundheit. Darüber hinaus sehe ich als Vertreter unserer Region auch die Stärkung des ländlichen Raumes als wichtiges Ziel. Da unsere Region sehr ländlich und von der Landwirtschaft geprägt ist sehe ich auch Diskussions- und Handlungsbedarf im Bereich Landwirtschaft und grüne Gentechnik.

Im Bereich Kinder, Jugend und Familie sehe ich nicht zuletzt aufgrund des häufig nötigen Zweiteinkommens und der erschwerten Vereinbarkeit von Familie und Beruf, welche häufig zur Entscheidung Familie oder Beruf führt dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich der Betreuungssituation. Konkret fordere ich u.a. einen Ausbau der Betreuung in den Bereichen Kindergrippen und Ganztagsangebote in Kindergärten und an allen Schulformen. Einsetzen werde ich mich auch für ein kostenfreies letztes Kindergartenjahr. Generell möchte ich in diesem Bereich nicht nur die finanzielle sondern auch soziale Unterstützung fördern (Bsp. Elterngeld à Kindergartenfreijahr). Im Bereich Jugend habe ich mich kommunal die letzte Legislaturperiode als Jugendbeauftragter und Ansprechpartner für unseren Jugendgemeinderat für die Interessen der Jugendlichen eingesetzt. Dies möchte ich auch auf Landesebene fortsetzen. Hinsichtlich des Jugendschutzes vertrete ich ganz klar die Meinung, dass neue, schärfere Gesetze definitiv vergeudete Steuergelder in Form von Arbeitszeit sind, wenn diese nicht umgesetzt werden. – Eine konsequente Umsetzung der derzeit bestehenden Gesetze würde viel erreichen und wäre vollkommen ausreichend. Um den Punkt Familie abzurunden möchte ich natürlich die Senioren noch mitaufführen. Es bedarf einer Re-Integration der Altersgruppe in unsere Gesellschaft.

Bildung muss dringend vom Geldbeutel der Eltern entkoppelt werden à Zwei- Klassen-Bildung darf nicht sein! Ich werde mich diesbezüglich neben der eingeleiteten Abschaffung des Büchergeldes auch für die Aufhebung der Gebühren für ein Erststudium einsetzen! Als Vertreter unserer Region liegt mir besonders der Erhalt wohnortnaher Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Grund- und Hauptschulen) am Herzen. Schulübergreifend braucht es kleinere Klassen (max. 25 Schüler) für bessere Lern- und Lehrbedingungen. Eine Grundlegende „Entrümpelung“ der Lehrpläne und mehr Praxisbezug (Qualität statt Quantität) ist längst überfällig. Desweiteren muss dringend eine Zukunftsperspektive für die Hauptschule durch praxisnähere Gestaltung geschaffen werden. Außerdem ist eine G8-Reform unter Einbeziehung der Betroffenen dringend nötig.

Zum Klima- und Umweltschutz fordere ich eine ideologiefreie Diskussion um eine bezahlbare, sichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu erreichen. Generell bedarf es der Förderung von erneuerbaren Energien und Energiesparmaßnahmen. In Sonnenenergie und Biomasse sehe ich eine große Chance für den landwirtschaftlichen Raum. Landnutzung für Energiegewinnung statt Flächenstilllegung sollte verstärkt werden. Aus München bedarf des der Unterstützung kommunaler Initiativen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zukunftsweisende Energiepolitik muss meines Erachtens dezentral und kleinräumiger, aber vernetzt angelegt sein. Im Landkreis Forchheim werden auf Initiative der Freien Wähler bereits sechs Schulen über Biomasse nahezu CO2-neutral beheizt. Mir als Architekt und zertifizierten Energieberater liegt die Nachhaltigkeit der Energieerzeugung und Energieeinsparung z.B. in Form von energetischer Gebäudesanierung, besonders am Herzen. Die hier vom Freistaat bislang zur Verfügung gestellten Mittel für öffentliche Gebäude müssen dringend erhöht werden um langfristig Energie (und Geld) sparen zu können.

Zur Stärkung unseres ländlichen Raumes gilt mein Engagement der gezielten Investition in Bildung und Infrastruktur, wie Versorgung mit schnellen DSL-Anschlüssen, Erhaltung intakter Staatsstraßen, Ausweitung des öffentlichen Personennahverkehrs (u.a. muss der viergleisige Bahnanschluss Forchheim - Nürnberg mehr forciert werden), Sicherung der ländlichen Hausarztversorgung und Krankenhäuser sowie Erhalt wohnortnaher Kindergärten und Schulen. Nicht zuletzt das Angebot an Betreuungsplätzen ist ein zunehmend wichtiger Standortfaktor für zukunftsfähige Kommunen.

Noch ein Satz zum DSL: Schnelle Internetverbindungen würden die Ansiedlung von Industrie in ländlichen oder strukturschwachen Regionen ermöglichen und verstärken. Langfristige Folge wären dann auch Dezentralisierung und neue wohnortnahe Arbeitsplätze.

Im Bereich Landwirtschaft bedarf es einem Umdenken: Bürokratie und Vorschriften müssen auch für den Kleinbetrieb leistbar sein und dürfen nicht zur erzwungenen Betriebsaufgabe "durch die Hintertür" führen. Dies gilt z.B. auch für nachgelagerte Bereiche wie Ab-Hof-Vermarktung. Des weiteren sind Wettbewerbsnachteile gegenüber den EU-Nachbarn noch immer gegeben bzw. nehmen teilweise sogar zu (teuerster Agrardiesel in Deutschland). Die Aufhebung der Wettbewerbsnachteile sind zwingend notwendig. Hierzu müssen u.a. auch Importe heimischen Standards unterworfen werden.

80% der Bevölkerung sowie der Großteil der Bauern sind gegen die grüne Gentechnik, nicht zuletzt aufgrund ungeklärter Gesundheitsrisiken wie z.B. Allergien. Nahrungsmittelhersteller (z.B. Hipp) drohen mit Einkaufsstopp für hiesige Produkte, wenn Bayern nicht gentechnikfrei bleibt. Wenn man bedenkt, dass jeder achte Arbeitsplatz in Bayern in direktem Zusammenhang mit der Landwirtschaft steht wäre ein Exportstop ein mittleres Desaster… Ich fordere ein klares „nein“ zur grünen Gentechnik aus München und Berlin!

Ich hoffe Ihre Fragen zufrieden stellend beantwortet zu haben! Sollten Sie noch Rückfragen haben, stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung- sowohl per Email als auch telefonisch!

Mit freundlichem Gruß,

Thorsten Glauber

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