Was tut die Bundesregierung um Betroffene von Post COVID, Post Vac und ME/CFS zu unterstützen?
Sehr geehrter Herr Frei,
in der Vorgängerregierung standen die Pandemieaufarbeitung und Post COVID im Fokus. Aus der aktuellen Regierung hört man zu diesen Themen kaum bis gar nichts.
Die Versorgung ist weiterhin katastrophal, keine Therapien, kaum Medikamente. Auch wenn die Pandemie für die breite Bevölkerung vorbei scheint, kommen noch immer neue Betroffene hinzu. Schon jetzt kostet Post COVID die Volkswirtschaft in DE über 60 Mrd. Euro jährlich (Bericht von Risklayer und ME/CFS Research Foundation, vorgestellt am 13.05.2025 in Berlin). Das ist deutlich mehr als bei Krebserkrankungen, dennoch wird für die Forschung für Post COVID vergleichsweise nur ein Bruchteil der Mitteln zur Verfügung gestellt.
Welche Pläne hat die Bundesregierung um Betroffene zu unterstützen?
Wie sollen diese Unterstützungen für Betroffene zugänglich gemacht werden?
Wann können wir mit wirksamen Maßnahmen rechnen?
Natürlich braucht eine Lösung Forschung. Aber das braucht Zeit, in der Betroffene weiter leiden.

Sehr geehrte Frau H.,
in der Tat hat die Ampel viel zum Thema ME/CFS angekündigt, nach dem wir das Thema aus der Opposition heraus in den Bundestag gebracht haben. Leider ist danach aber viel zu wenig passiert, so dass die Betroffenen bis heute weitgehend auf sich allein gestellt sind. Bezeichnend ist, dass Karl Lauterbach in diesem Bereich von Staatsversagen spricht, aber bis vor kurzem alle Möglichkeiten selbst in den Händen hatte, dies zu ändern.
CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag ein Bekenntnis abgegeben, dass wir die Forschung zu postinfektiösen Erkrankungen wie ME/CFS, Long Covid oder PostVac als Basis für grundlegende Verbesserungen fördern werden. Dass es neben wirksamen Therapien aber auch angemessene Versorgungsstrukturen und ein adäquates Verständnis der Ärzteschaft geben muss, versteht sich ebenfalls.
Für die Bundesregierung ist das Thema sehr wichtig. Sowohl Bundesgesundheitsministerin Nina Warken als auch Bundesforschungsministerin Dorothee Bär arbeiten gemeinsam an systemischen Verbesserungen. Einen guten Überblick zum aktuellen Stand geben beide hier: https://youtu.be/q7BrS94XBPA.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei