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Frage von Cornelius K. •

Frage an Thomas Isenberg von Cornelius K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Isenberg,

ich wohne nun schon seit einiger Zeit in Moabit. Was mich an diesem Stadtteil doch immer etwas nervt, ist die verkehrliche Anbindung. Es ist unglaublich mühselig in die City-Ost zu kommen, da die Busse, namentlich der TXL und der 245er, mehr als unregelmäßig fahren und unbequem sind.

Aus diesem Grunde freue ich mich sehr über die Planung der Verlängerung der Straßenbahnstrecke vom Hbf zum U-Bahnhof Turmstraße und darüber hinaus zum Mierendorffplatz. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung scheint jedoch sehr, sehr, sehr langsam daran zu arbeiten. Laut jüngsten Berichten der Berliner Zeitung[1] wird die Strecke nun sogar erst 2021/22 statt 2020 fertig.

Nun frage ich Sie: Wie werden Sie sich für die Verbesserung der verkehrlichen Anbindung (West-)Moabits engagieren? Welche Möglichkeiten der Beschleunigung des Straßenbahnbaus sehen Sie? Gibt es Möglichkeiten Bürgerinnen und Bürger frühestmöglich einzubinden, um ggfs. Klagen von BIs abzuwenden? Welchen Ersatz für die TXL-Buslinie sehen sie nach Schließung Tegels?

Mit besten Grüßen,
C. K.

PS: Ich habe diese Frage auch an die anderen relevanten Kandidierenden für Moabit (CDU, Grüne, Linke) gestellt.

[1] http://www.berliner-zeitung.de/berlin/strassenbahnnetz-neubaustrecken-lassen-auf-sich-warten-24500156

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Anbindung Moabits an den Öffentlichen Nahverkehr

Grundsätzlich ist zu Ihren wichtigen Anmerkungen zu sagen, dass aus meiner Sicht Moabit (auch Moabit-West) ein im Bereich des ÖPNV zum Glück sehr gut angebundener Berliner Stadtteil ist.

Durch Moabit fahren die U-Bahnlinie 9, mehrere S-Bahnen auf der Stadt-und Ringbahn, sieben Buslinien und in fünf Jahren die Tram. M.E. ist das beispiellos positiv in Berlin!

Natürlich sind die Verspätungen der von Ihnen genannten Busse überaus ärgerlich. Das lässt sich leider auch für die anderen Linien M 27, 101, 106, 123 und 187 sagen.
Um die Pünktlichkeit der Busse zu erhöhen, können u.a. Busspuren helfen. Die gibt es zwar phasenweise beim TXL- und dem 245er Bus. Aber eben nicht auf der jeweiligen Gesamtstrecke.

Ich versichere Ihnen, dass ich mich bei den zuständigen Stellen der Senatsverkehrsverwaltung dafür einsetzen werde, zu prüfen, inwieweit es in dem Bereich eine Verbesserung geben kann.
Anstrebenswert wäre zudem, eine Verdichtung des Zeittaktes der Buslinie 106 zumindest in den Verkehrsspitzenzeiten.
Forderungen in dieser Beziehung auch über das Bezirksparlament (BVV) von Berlin-Mitte wurden von der BVG allerdings bisher negativ beschieden.

Auch eine Wiederaufnahme einer Busverbindung von S Tiergarten über U Hansaplatz und S Bellevue zu U Turmstraße wäre zumindest eine Überlegung wert.

Zur Tram durch Moabit und deren Streckenführung vom Berliner Hauptbahnhof bis zum U-Bahnhof Turmstraße und darüber hinaus hat es bisher bereits mehrere öffentliche Veranstaltungen gegeben.
An eine überaus gut besuchte hoch interessante Bürgerveranstaltung mit Verantwortlichen aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und aus dem Bezirksamt Mitte Anfang 2014 in der Moabiter Heilandskirche erinnere ich mich noch sehr gerne zurück.
Schwerpunkt dieser Veranstaltung war die Diskussion über die Streckenführung. Abschließend erfolgte unter den zahlreich Anwesenden eine Abstimmung, ob die Tram in Gänze über Alt-Moabit oder über Rathenower Straße/Turmstraße zum U-Bahnhof Turmstraße geführt werden soll. Eine klare Mehrheit entschied sich für die zweitgenannte Streckenführung, vor allem unter den Gesichtspunkten Standtort des barrierefreien Zugang zum U-Bahnhof in der Turmstraße und Weiterführung in Richtung Mierendorffplatz.
Eine Entscheidung, die im Bewusstsein gefällt wurde, dass diese Strecke ca. zwei Minuten länger dauert als über Alt-Moabit.
Die Straße Alt-Moabit ist allerdings für einen flüssigen Fahrzeugverkehr durch Moabit in Ost-West-Richtung eminent wichtig und unabdingbar.
Der Durchgangsverkehr würde m. E. bei einem zusätzlichen Tramverkehr sehr stark beeinträchtigt werden.

Wie o.a. hat es aus meiner Sicht bisher eine sehr intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zum Thema gegeben, so dass ich Ihre Sorge, dass Klagen drohen könnten, nicht teilen kann.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Isenberg, MdA
-Ihr Abgeordneter für Tiergarten/Hansaviertel/Moabit