Wie hoch ist der Einfluss der Lobbyisten der privaten Krankenversicherungen auf die gestaltung der Gesundheitspolitik der Regierung?
Frau Machalet,
Terminvergabe funktioniert im Gesundheitswesen nicht für GKV Versichert, schon gar nicht bei der Vergabe von wichtigen MRT Terminen.
Selbstzahler und Privatversicherte bekommen innerhalb von Tagen einen Termin, während gesetzlich Versichter oft Monate warten, oder, wie in meinem Fall, gar nicht erst angenommen werden "...Bitte versuchen Sie es woanders, oder fragen Sie in 10 Wochen noch einmal nach...".
Dabei macht Krankheit keinen Unterschied,wie man versichert ist !
Da monotone Lippenbekenntnisse der Politiker absolut nichts, rein gar nichts, bringen, bitte ich Sie, meinen Vorschlag innerhalb kürzester Zeit umzusetzen, falls so etwas in Deutschland noch möglich ist?
Vorschlag: ALLE (!!) MRT/CT Termine werden generell nur noch über die Terminvergabestellen vergeben,ohne dass dort Unterschiede zwischen Privat und GKV gemacht werden.
Anders geht es nicht!
Werden Sie meinen Vorschlag umsetzen?Bis wann?Falls Nein,haben Sie einen besseren,realistischen, Verschlag?Welchen?
Die Frage in der Überschrift ist einfach zu beantworten: Die Gestaltung der Gesundheitspolitik der Bundesregierung findet unabhängig vom Einfluss von Lobbyisten statt.
Die in der weiteren Fragestellung angesprochenen Probleme sind bekannt und werden von mir seit Jahren thematisiert. Die SPD und ich setzen uns bereits seit langem dafür ein, dass Alle in eine gemeinsame Krankenversicherung einzahlen, damit diese Ungleichbehandlung ein Ende hat. Leider fehlen dafür immer noch die notwendigen Mehrheiten.
Die jetzt eingesetzten Arbeitsgruppen zur Gesundheitsreform beschäftigen sich aber auch mit diesen Fragen. Ich hoffe, dass wir aufgrund von deren Ergebnissen zumindest deutliche Schritte weg von der Zwei-Klassen-Medizin in den dann zu erstellenden Gesetzesentwürfen machen können.
Eine Umsetzung von Einzelmaßnahmen führt ohne Einbindung in ein Gesamtkonzept im Zweifel nur zu neuen Ungerechtigkeiten.
Weitere Fragen an Tanja Machalet
Die SPD und ich selbst vertreten bereits seit langem die Position, dass alle Einkommen in eine gemeinsame Krankenversicherung einzahlen sollen.
Die SPD wird darauf achten, dass niemand, der aus medizinischen Gründen auf Cannabis-Produkte angewiesen ist, benachteiligt wird.
Ich gehe davon aus, dass die Vorschläge der EU in dieser Form im Bundestag keine Mehrheit finden werden.
Eine Neuauszählung der Bundestagswahl ist - nicht nur aus meiner Sicht - nicht notwendig.