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Sybille Benning
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Frage von Ingrid W. •

Frage an Sybille Benning von Ingrid W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Unser 3-gliedriges Schulsystem verhindert "gleiche Schanzen für alle" weil es im Alter von 10 Jahren den Bildungsweg der Kinder bestimmt. Damit haben Kinder von Zugewanderten Familien keine Schanze. Während Deutsche Kinder 10 Jahre Zeit haben, die deutsche Sprache zu erlernen, bleibt zugewanderten Kindern, die nicht hier geboren sind, weniger Zeit und zudem lernen sie von ihren Eltern deren Muttersprachen. Deutsche Sprachkompetenz ist aber ein Kriterium für die Platzierung in die weiterführende Schule. Das gleiche gilt auch für Kinder aus Familien mit niedrigem Bildungsstand. Ihre Sprachkompetenz entspricht dem Niveau der Eltern. Unserer Gesellschaft gehen wertvolle Talente verloren wenn wir nicht das Potential aller KInder fördern. Wann wird endlich unser Schulsystem den Anforderungen der Zeit angepasst, heißt. eine Schule vom Schulbeginn bis zum Abschluss für alle?

Portrait von Sybille Benning
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau W.,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 17. September. Sie wenden sich gegen das dreigliedrige Schulsystem, da es Ihrer Ansicht nach Kinder von Zugewanderten aufgrund ihrer geringeren deutschen Sprachkenntnisse weniger Chancen bietet. Sie sprechen sich für eine Schule von Beginn bis zum Abschluss für alle aus.

Ich denke, wir sind uns darin einig, dass wir junge Menschen entsprechend ihrer Begabung fördern wollen. Ich setze mich entschlossen dafür ein: Kein Talent darf verlorengehen!

CDU und CSU bekennen sich zu einem vielfältigen und durchlässigen Bildungsangebot. Das Konzept der Einheitsschule und einer entsprechenden Einheitslehrerausbildung lehnen wir als Irrweg ab. Es verkennt, dass jedes Kind einzigartig ist und geht damit an den Bedürfnissen und Interessen unserer Kinder vorbei. Bei uns steht das einzelne Kind im Mittelpunkt. Entsprechend differenziert muss auch die Lehrerausbildung gestaltet sein.

Meiner Überzeugung nach sollten wir uns nicht damit abfinden, dass Zugewanderte weniger gut Deutsch sprechen, und darauf dann unsere Schulsysteme aufbauen. Im Gegenteil sollten wir den Deutschunterricht noch intensiver fördern, zunächst in den Willkommensklassen und dann parallel zu den Regelklassen, damit die Sprache keine Hürde darstellt. Wie ich mich mehrfach überzeugen konnte, gelingt dies auch an Gymnasien, so dass neu Zugewanderte hier durchaus ihre Chancen wahrnehmen können. Und für die ganz Kleinen gilt: Ein Kitabesuch ist von entscheidender Bedeutung für die Sprachentwicklung.

Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland den gleichen Abschluss machen müssen. Ich werde nicht müde darauf hinzuweisen, dass eine Ausbildung und ein Studium grundsätzlich den gleichen Wert haben. Wir brauchen sowohl z.B. die Ingenieure als auch die Facharbeiter, damit es jedem einzelnen und uns allen in Deutschland auch morgen wirtschaftlich gut geht.

Mit freundlichen Grüßen

Sybille Benning