Man sieht mich im Treppenhaus des Abgeordnetenahuses vor einer weißen Wand stehen. Ich trage ein schwarzes T-Shirt, eine braune Jacke und lache.
Susanna Kahlefeld
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Petra R. •

Warum werden im Volkspark Hasenheide 2-3x pro Jahr die Grünstreifen gemäht? Die Erde trocknet aus, Lebensraum für Insekten verschwindet. Gleichzeitig investiert man 5 Mio € für Klimaresilienz. ???

Frau Kahlefeld,
ich wohne in der Nähe der Hasenheide und nutze sie gerne für Spaziergänge. Die Naturqualität mitten in der Großstadt ist für mich gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Eins verstehe ich allerdings nicht: Zwei- bis dreimal im Jahr werden die Grünstreifen mit Gräsern, Kräutern und Blumen seitlich der Wege gemäht. Das hat zur Folge, dass die Sonne den ganzen Sommer gnadenlos auf die nackte Erde scheint und nichts mehr dort wächst, der Boden statt dessen immer mehr austrocknet. Der Grünstreifen ist ein Braunstreifen geworden, der Lebensraum für viele Insekten zerstört.
Wie geht das zusammen? Man investiert 5 Mio Euro, um die Hasenheide klimaresilient zu gestalten, gleichzeitig mäht man die Grünstreifen und der Park trocknet verstärkt aus. Das ist auch Mähen kostenintensiv.
Ich wünsche mir, dass die Hasenheide und andere Parks nur so viel bzw. wenig zu gemäht werden, wie es aus landschaftsgärtnerischer und klimatischer Sicht wirklich sinnvoll und notwendig ist.

Man sieht mich im Treppenhaus des Abgeordnetenahuses vor einer weißen Wand stehen. Ich trage ein schwarzes T-Shirt, eine braune Jacke und lache.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und für Ihr freundliches Interesse an der Hasenheide. Ja, das ist eine Grünfläche, die für alle Anwohner:innen enorm wichtig ist. Ich bin gespannt, welche der Methoden gut funktionieren werden, um die Hasenheide wieder zu „heilen“: Welche Baumarten gut angehen und sich entwickeln, welche Kräuter und Gräser den Boden verbessern und damit auch die Bäume stärken, welche Büsche den Standwort vertragen und zum Lebensraum für Tiere werden können.

Sie fragen nach den Grünstreifen, die gemäht werden. Es gib dafür zwei Gründe: 1. ist es so, dass kurzgeschnittene Pflanzen weniger Wasser benötigen. Die Austrocknung hängt also nicht unmittelbar mit dem Mähen zusammen. Aber ich weiß, dass man das auch anders sehen kann und an anderen Orten kann es tatsächlich besser sein, nicht zu mähen. Ich folge hier aber den Fachleuten. 2. Die Wege sehen „ordentlicher“ aus, wenn gemäht ist – es gibt die Hoffnung, dass dieses ordentliche Bild die Besucher:innen motiviert, die Wege sauber zu halten und nichts – oder weniger - in die Büsche zu werfen.

Es werden im Zuge der Umgestaltung noch Sickerungsgruben entlang der Wege eingerichtet, die dafür sorgen sollen, dass das Regenwasser zu den Bäumen fließt und ihnen zugute kommt. Damit verändern sich dann auch noch einmal diese Streifen neben den Wegen.

Mit den besten Grüßen,

Susanna Kahlefeld

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