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Stefan Haug
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Frage von Lisa B. •

Frage an Stefan Haug von Lisa B. bezüglich Umwelt

Wie stehen Sie zur Rottauenstausee Politik?
Oder soll ich sagen zur NICHT Stausee Politik!
Es passiert nichts zur Sanierung und Erhaltung des für uns einzigen gr. Sees in der Region.
Ich bitte um Stellungnahme.

Mir freundlichen Grüssen
L.Berger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Berger!

Vielen Dank für Ihre Frage zu einer ziemlich trüben Angelegenheit direkt vor unserer Haustüre,bei der es -milde gesagt- bisher doch eher "suboptimal" gelaufen ist.

Vorausschicken möchte ich: Die Landesregierung ist erst einmal nur insoweit "zuständig" wie es den Hochwasserschutz betrifft! Dieser ist auch dann noch gegeben,wenn der Rottauen-Stausee komplett verlandet wäre,da nicht das Volumen des Sees, sondern das Volumen des gesamten überschwemmungsfähigen anliegenden Geländes dafür von Bedeutung ist. Wegen mangelnden Hochwaserschutzes kann man die Landes- regierung also nicht in die Pflicht nehmen -wohl aber inzwischen (Europa sei dank!) wegen einer Gewässerschutzrichtlinie,die ein einfaches Weiterwursteln nicht mehr zulässt! Und ausserdem wurde den Bürgern bei der Anlage der Staumauer und des Rottauen-Stausees ein Erholungs-Paradies versprochen - und das fordern wir heute wieder ein!

Der Landkreis hat die Sache zweifelsohne verschlafen - und schuld daran ist ja eigentlich der Zweckverband! Denn dieser hätte längst Alarm schlagen müssen,als klar wurde,dass die Übernachtungszahlen dramatisch zurückgingen und auch die Fischer nicht mehr viel zu lachen hatten -ganz abgesehen von den ausbleibenden, früher oft anzutreffenden Bade-und Plansch-Gästen,Familien mit Kindern etc.! Ein besonders krasses Beispiel ist die nicht enden wollende Misere des Seehotels: was für ein Wunder aber auch,dass dieses Hotel nicht funktioniert...

Dem Zweckverband stehen abwechselnd die Bürgermeister von Pfarr- kirchen und Postmünster vor und diese hätten in meinen Augen das schon wesentlich früher tun müssen,was nun in einer Arbeitsgruppe an- gegangen worden ist:
Zu benennen,woher der Sediment-Eintrag kommt (das fiel offenbar sehr vielen sehr lange sehr schwer,obwohl es ja die Spatzen von den Dächern pfiffen),festzusetzen,was dagegen in Abstimmung mit den betroffenen Landwirten von diesen und für diese getan werden muss und nach erfolgter Reduktion des künftigen Eintrags eine nachhaltige Lösung für die Nutzung des Sees zu finden.

Für eine künftige Nutzung stehen Interessen der zahlreichen Erholungs- suchenden an erster Stelle. Zugleich bietet ein nachhaltiges Konzept die Möglichkeit,den Naturschutzbelangen von Anfang an einen sehr hohen Stellenwert einzuräumen.

Ein wieder intaktes Gewässer mit einem gut durchflossenen Bereich, mit Anteilen,wo das Gewässer mehr oder weniger steht,mit einem ausge- baggerten Bereich,der zum Baden & Schwimmen & Feiern einlädt,.. Vielleicht auch mit einem grossen Bereich,in welchem Hunde frei laufen können ohne dort Skater,Kinder oder brütende Vögel zu stören?

Die "Freunde des Stausees" haben in mehreren Treffen und Aktionen darauf hingewiesen,dass eine Investition in die Infrastruktur aus dem See ein glitzerndes Juwel im Herzen des Rottals machen würde.

Leider haben die "Freunde des Stausees" den freien Zutritt in die o.g. Arbeitsgruppe nicht eingeräumt bekommen! Sie wurden ausgeladen, obwohl wichtige Mitglieder im Vorfeld grosses Interesse an den Ideen und Konzepten gezeigt hatten und sich für eine Teilnahme von Vertretern dieser Bürgerinitiative an der Arbeitsgruppe ausgesprochen hatten.

Um eine möglichst optimale Lösung für den Rottauenstausee und die umliegenden Gebiete zu erarbeiten,wäre eine Integration der "Freunde des Stausees" sicher sinnvoll und schon lange angebracht!

Mit sonnigen Grüssen

Stefan Haug