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Sahra Damus
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Nadine E. •

Was sind die aktuellen politischen Vorgehensweisen, um Betroffenen von Post Covid, Post Vac und ME/CFS zu unterstützen? Was wird getan, um nach Behandlungen, Therapien, Medikamenten etc. zu forschen?

Hallo Herr Damus, warum wird nicht mehr für die Versorgung von PostCovid, PostVac und ME/CFS Betroffenen getan?Wissen Politiker*innen nicht, dass Zeit eine große Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielt?Der Zustand von Betroffenen verschlechtert sich zunehmend und die Chance auf Heilung wird geringer.Wir, Betroffene und ihre Angehörigen brauchen Ihre Unterstützung.Sie haben die Macht, die Stimme und die Kraft, die den Betroffenen fehlt.Bitte nutzen Sie diese, so dass hundertausende Menschen nicht ihr Leben lang ans Bett gebunden sind.Es gibt Möglichkeiten: das Medikament BC007, Immundadsorption etc..Bitte sorgen Sie dafür, dass Aufklärungskampagnen starten, so dass die Ärzt*innen Odysee, das ständige Rechtfertigen/ Erklären, der Kampf, um eine Versorgung etc. endet und die Versicherungen unterstützen.Auch die Pflegeversicherung muss greifen.Nicht jede*r hat ein soziales Netzwerk.Ich bin eine verzweifelte Partnerin eines Post Covid Erkrankten und bitte Sie Stellung zu beziehen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau E.,

vielen Dank für Ihre Frage zu Long-COVID, dem Post-COVID-19-Syndrom und dem Post-Vac-Syndrom.

Long-COVID ist der Sammelbegriff für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer akuten Erkrankung an COVID-19 vorhanden sein können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund zehn Prozent aller an COVID-19 Erkrankten unter Langzeitfolgen leiden werden.

Mit „Post-COVID-19-Syndrom“ werden verschiedene, noch bestehende oder neu auftretende Symptome, Beschwerden oder Gesundheitsstörungen genannt, die wenigstens 12 Wochen nach der Infektion bestehen und die anderweitig nicht erklärt werden können. Der Begriff „Post-Vac-Syndrom“ wird verwendet, wenn nach einer Corona-Schutzimpfung (oder anderen Impfungen) bestimmten gesundheitlichen Beeinträchtigungen auftreten, die zum Teil den Symptomen bei Long-COVID ähneln und noch wenig erforscht sind.

Deutschlandweit gibt es bisher nur zwei Anlaufstellen für Patienten mit Verdacht auf das Post-Vac-Syndrom: eine Spezialambulanz am Universitätsklinikum Marburg sowie die neurologische Post-COVID-19-Sprechstunde an der Charité in Berlin. Für die Betroffenen, die unter einem Post-COVID-Syndrom oder einem Long-COVID-Syndrom leiden, werden Rehabilitationsmaßnahmen angeboten.

Die Brandenburger Bündnisgrüne Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat sich in den vergangenen Monaten stark für eine verbesserte und fachübergreifende Versorgung von Betroffenen in Brandenburg eingesetzt. So wurde unter ihrer Federführung der Zusammenschluss "DiReNa – DiAGNOSTIK, ReHABILITATION und NaCHSORGE" [www.direna.de] gegründet, das „Long-COVID-Netzwerk für Brandenburg“. Vier regionale Anlaufstellen für die Brandenburgerinnen und Brandenburger sorgen für eine möglichst frühzeitige, feindiagnostische Beratung, Betreuung und das Aufzeigen möglicher Behandlungswege. Außerdem fördert das Netzwerk den fachlichen und sektorübergreifenden Austausch und die Weiterentwicklung von Rehabilitations-Angeboten aller Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens im Land. Denn der in diesem Monat erstmals stattfindende erste Kongress des Ärzte- und Ärztinnenverbandes zu Long COVID zeigt, dass wir hier erst am Anfang stehen, Betroffenen frühzeitig und umfassend zur Seite zu stehen: https://long-covid-kongress.de/ Hierbei wird es u.a. um Behandlungsmöglichkeiten, aber auch um Medikamente gehen.

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