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Sabine Friedel
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Frage von Klara K. •

Frage an Sabine Friedel von Klara K. bezüglich Familie

Zitat: "5. Wir brauchen mehr Zuwanderung
Ja."

Was veranlaßt Sie zu der Aussage, wir brauchen mehr Zuwanderung? Stehen dem nicht die Fakten von Arbeitslosigkeit, Scheitern der multikulturellen Gesellschaft und drohende ethnische Konflikte entgegen?

Mit freundlichen Grüssen

Klara König

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau König,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage. Sie sagen, drei Dinge sprächen gegen mehr Zuwanderung: 1. Die Arbeitslosigkeit. Ausländer/innen sind von Arbeitslosigkeit weitaus stärker als deutsche Arbeitnehmer/innen betroffen. Manchen, nämlich Asylbewerbern, ist es sogar gesetzlich verboten, zu arbeiten. Viele andere arbeiten nicht nur, sondern haben als selbständige Unternehmer sogar viele Arbeitsplätze geschaffen; so beschäftigen türkischstämmige Selbständige in Deutschland mehr als 160.000 Arbeitnehmer/innen. 2. Das Scheitern der multikulturellen Gesellschaft. Ich weiß nicht genau, was Sie damit meinen. Unsere Gesellschaft IST multikulturell, es leben viele verschiedene Kulturen in ihr. Vielleicht meinen Sie mit "scheitern", dass es in unserer Gesellschaft Konflikte gibt. Das ist leider so - überall, wo Menschen zusammenleben - egal, ob es Deutsche oder Ausländer sind. Wenn sich in einer Familie Mutter und Tochter streiten, würde man auch nicht sagen, das Modell Familie sei gescheitert. Man muss eben alles dafür tun, dass die Konflikte abnehmen. Und das gelingt vor allem mit Kommunikation und Verständigung. Da sind wir auch bei 3. Drohende ethnische Konflikte: Konflikte werden nicht dadurch gelöst, dass man sie verdrängt, sondern indem man sie bewältigt. In vielen deutschen Kindergärten, Schulen und Betrieben gelingt das sehr gut. Und überall dort, wo es Konflikte gibt - zwischen Ausländern und Ausländern, Deutschen und Deutschen, oder zwischen Ausländern und Deutschen - ist Konfliktbewältigung gefragt; entweder im Gespräch, durch Verhaltensänderungen oder juristisch. Also, kurz und gut: Ich denke, die drei von Ihnen angesprochenen Punkte sind wichtige Probleme in unserer Gesellschaft. Doch sie werden mit mehr oder weniger Zuwanderung nicht stärker oder schwächer, sondern sind unabhängig von der Nationalität der Menschen da. Und müssen gelöst werden.

Beste Grüße
Sabine Friedel

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