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Sabine Böddinghaus
DIE LINKE
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Frage von Gudrun W. •

Frage an Sabine Böddinghaus von Gudrun W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Boeddinghaus,
wir - der Elternrat der Schule Fahrenkrön - möchten Sie bitten über die Kriterien für die Platzvergabe bei den ersten Klassen neu zu entscheiden.
Bitte bedenken Sie unsere folgenden Einwände:

Setzen Sie die Geschwisterregelung wieder in Kraft, denn es stellt eine besondere Härte dar, wenn Geschwister im Grundschulalter in verschiedene Grundschulen eingeschult werden. Jüngere Geschwister wachsen frühzeitig in das vielfältige Leben der Schule ihrer älteren Geschwister hinein, weil auch sie an Schulveranstaltungen teilnehmen. Diese gewachsenen Beziehungen sollten gerade in Zeiten zunehmender Isolierung und Anonymisierung gestärkt werden.
Je nach Entfernung, Jahreszeit, Wetter und Alter der Kinder ist eine vollständige oder teilweise Begleitung der Kinder auf dem Schulweg notwendig, die bei mehreren Grundschulen zu organisatorischen Problemen führt.
Wenn Geschwister nicht die gleiche Grundschule besuchen wird ihre Weggemeinschaft auseinandergerissen und eine Möglichkeit zur Abnabelung von den Eltern auf dem Weg zur Selbständigkeit beschnitten.
Kinder im Grundschulalter haben wenig Verständnis dafür, wenn ihre Familie nicht zur eigenen Schule kommt, weil die Schule eines Geschwisterkindes am gleichen Tag eine schulische Veranstaltung durchführt.
Schulen brauchen engagierte Eltern. Es ist zu bezweifeln, dass Eltern mit mehreren Kindern im Grundschulalter ausreichend Zeit und Kraft für die ehrenamtliche Mitarbeit in mehreren Schulen haben.

Heben Sie die Schulverbünde auf, denn die Messung der Entfernung zwischen Wohnort und Schule ist ein ausreichendes Kriterium. Es wird wiederholt davon berichtet, dass Wohnorte dichter an Schulen eines anderen Schulverbundes liegen, als an der ihnen zugeteilten Schule.

Lassen Sie den Besuch der Vorschulklasse als Kriterium gelten, denn es ist pädagogisch sinnvoll, dass Kinder die bereits die Vorschule besuchen dort auch in die erste Klasse eingeschult werden. Sie haben sich bereits an die spezifischen schulischen Gegebenheiten, Mitschüler und Lehrer dieser Schule gewöhnt.

Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema mit! Geben Sie unsere Argumente weiter und informieren Sie uns, wer für die notwendigen Entscheidungen zuständig ist, damit wir uns an ihn wenden können, bzw. entscheiden Sie entsprechend.
Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Der Elternrat der Schule Fahrenkrön

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Wohlrab,
liebe Eltern der Schule Fahrenkrön,

haben Sie vielen Dank für Ihre Informationen und Anregungen. Auch wir, die SPD-Fraktion, sind mit der Praxis der Platzvergabe alles andere als einverstanden. Leider steht es zur Zeit nicht in unserer Macht (als Opposition), hier in Ihrem Sinne Entscheidungen zu treffen. Doch wir setzen uns für eine transparente Diskussion und Korrektur der Entscheidungskriterien ein. Auch auf Grundlage Ihrer Informationen habe ich gerade eine Anfrage in die Bürgerschaft eingebracht, um einige Punkte (hoffentlich) klären zu können. Wenn Sie mir Ihre e-mail-Adresse zukommen lassen (meine e-mail-Adresse finden Sie oben), werde ich Ihnen gerne die Antwort weiterleiten, sobald sie (in ca. 10 Tagen) vorliegen wird.

Zu Ihren einzelnen Kritik-Punkten:

- Ich bin für die uneingeschränkte Geltung der Geschwisterregelung.
- Ich bin ebenso dafür, dass der Vorschulbesuch als Kriterium gilt.
- Bezüglich der Anmeldeverbünde generell kann ich Ihnen noch keine abschließende Antwort geben: das ist bei uns intern noch in der Diskussion.
Klar ist jedoch soviel: Wir wollen alle Grundschulen zu sog. "Förderzentren" weiterentwickeln. Das schließt ein, dass diese Schulen wohnortnah für alle Kinder des jeweiligen Viertels offen sind. Wohnortnähe, Anbindung an das örtliche Umfeld und möglichst kurze Schulwege sind für uns ganz entscheidende Ziele. Deshalb werden wir die jetzige Praxis der Grundschulzuweisungen auf jeden Fall korrigieren. Wie das genau aussehen wird, also ob es so etwas wie Schulverbünde weiterhin geben wird oder nicht, können wir aber noch nicht sagen. Gern nehmen wir dabei auch Ihre Argumente und Anregungen auf und bleiben mit Ihnen und anderen Eltern im Dialog.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Boeddinghaus

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