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Rüdiger Lucassen
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Frage von Martin H. •

Welche Datengrundlagen nutzten Sie für Ihre Aussage, dass "viele Deutsche die NATO heute als aggressive Interventionsmacht" verstehen?

Sehr geehrter Herr Lucassen,

in einem heutigen Beitrag auf der Internetseite der AfD-Bundestagsfraktion formulieren Sie, dass "viele Deutsche die NATO heute als aggressive Interventionsmacht, als Werkzeug zum gewaltsamen ‚Regime Change‘ in Jugoslawien, Libyen oder Afghanistan" verstünden (siehe https://afdbundestag.de/ruediger-lucassen-nato-muss-vertrauen-zurueckgewinnen/). Können Sie mir die (repräsentative) Umfrage oder eine andere, gleichwertige Quelle nennen, die Sie als Grundlage für Ihre Behauptung herangezogen haben? Haben Sie eine Umfrageagentur beauftragt oder selber BürgerInnen befragt? Und wenn ja, wie viele, aus welchen Altersgruppen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, etc.?
Mit herzlichem Dank für Ihre Antwort und sonnigen Grüßen

Martin H.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Einstellung zur NATO wird von vielen demoskopischen Instituten regelmäßig erhoben. Die Methodik entnehmen Sie bitte den jeweiligen Studien. Einige Beispiele:

- Nach einer Statista-Untersuchung sahen 2014 immerhin 12,5 % der Deutschen in der NATO eine Gefahr für den Frieden

- Nur 30 % der Deutschen hatten 2019 laut einer Ipsos-Studie ein positives Bild von der NATO

- Laut einer YouGov-Umfrage befürworteten 2019 nur 54 % der Deutschen eine NATO-Mitgliedschaft.

- 38 % der Befragten einer Kantar-Studie gaben im Winter 2021/2022 an, der NATO eher nicht zu vertrauen.

- Eine Forsa-Befragung ergab im März 2022, dass 37 % der Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern eine Mitschuld der NATO am Ukraine-Krieg sehen.

Auch in vielen persönlichen Gesprächen, Telefonaten oder Zuschriften nehme ich wahr, dass ein großer Teil der Deutschen mit der NATO fremdelt. Die Menschen haben viele Gründe, vor allem verweisen sie aber auf die erfolglosen, viel Leid verursachenden Militärinterventionen der Amerikaner, "des Westens" oder der NATO. Der katastrophal gescheiterte, 20 Jahre dauernde und viele zehntausende Opfer fordernde Afghanistan-Einsatz der Allianz wird etwa von nur 43 % der Deutschen als grundsätzlich richtig angesehen (Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen aus dem August 2021). 

Die Militärinterventionen außerhalb des Bündnisgebiets seit den 90ern haben das Vertrauen der Menschen in das transatlantische Bündnis schwer erschüttert und den eigentlichen Zweck eines Militärbündnis, den Schutz der Mitgliedsstaaten, in den Hintergrund treten lassen. Deshalb ist es wichtig, dass die Ära der Auslandseinsätze endlich zu Ende geht, die NATO sich auf die Verteidigung des Bündnisgebiets fokussiert und so Vertrauen zurückgewinnt.

Mit freundlichem Gruß

Rüdiger Lucassen

 

 

 

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