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Roderich Kiesewetter
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Frage von Hartmut E. •

Wie stehen Sie zur Streichung der Photovoltaikförderung?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
nach über 20 Jahren möchte ich meine alte Photovoltaikanlage durch eine leistungsfähigere ersetzen.
Deshalb bin ich schokiert über die Pläne, die Förderung von Photovoltaikanlagen auf Dächern zu streichen. So würden viele geeignete Dächer (ich kenne viele in meiner unmittelbarer Umgebung) nicht mit Anlagen zur CO2-freien Energieerzeugung ausgerüstet und der Energiewende ein Bärendienst erwiesen. Und das angesichts der klimaverursachten Katastrophen (Waldbrände, Überschwemmungen, übermäßige Hitze ...). Seien Sie mutig und verhindern Sie ein solches Vorgehen der Wirtschaftsministerin.
Mit freundlichen Grüßen aus Ihrem Wahlkreis
Hartmut E.

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Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Schilderung Ihres Vorhabens. Ihr langjähriges Engagement für die Photovoltaik und Ihre jetzige Entscheidung zur Modernisierung Ihrer Anlage sind ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in unserem Wahlkreis.

Ihre Sorge bezüglich der zukünftigen Förderkulisse kann ich nachvollziehen. Die politische Debatte darüber bedarf einer Einordnung: Die ursprüngliche, sehr hohe Förderung für Photovoltaikanlagen hatte das Ziel, die Technologie zur Marktreife zu bringen und die Installationskosten zu senken. Dieses Ziel wurde in den vergangenen Jahren erreicht. Die Kosten für PV-Module sind heute auf einem Bruchteil des früheren Niveaus, was Investitionen auch bei angepassten Förderbedingungen wirtschaftlich attraktiv macht.

Durch den enormen und erfolgreichen Zubau von Solaranlagen in ganz Deutschland stehen wir nun vor einer neuen, entscheidenden Herausforderung: der Stabilität unserer Stromnetze. An sonnigen Tagen erzeugen wir bereits heute zeitweise mehr Strom aus Erneuerbaren Energien, als das Netz aufnehmen und transportieren kann. Dies führt zu Netzengpässen und negativen Strompreisen, was volkswirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Der politische Fokus verschiebt sich deshalb konsequenterweise von der reinen Förderung des Aufbaus von Erzeugungskapazitäten hin zur Sicherstellung der Netzintegration. Die Priorität liegt nun im zügigen Ausbau und der Modernisierung der Verteil- und Übertragungsnetze. Ein leistungsfähiges Stromnetz ist die Grundvoraussetzung, um den dezentral erzeugten Solarstrom zuverlässig zu den Verbrauchern zu bringen und die Versorgungssicherheit zu jeder Zeit zu gewährleisten.

Künftige Förderinstrumente werden sich voraussichtlich stärker auf Komponenten konzentrieren, die dem Netz dienen, wie zum Beispiel Stromspeicher oder intelligente Steuerungssysteme.

Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter

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