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Roderich Kiesewetter
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Frage von Jens V. •

Warum mit 18 zur Bundeswehr

Sehr geehrter Herr Kiesewetter die geistige Entwicklung von Menschen ist laut Wissenschaft erst mit 23-25 Jahren abgeschlossen . Ist es nicht unfair Menschen deren geistige Risiko Bewertung nicht abgeschlossen ist zu fragen ob sie für ihr Land kämpfen wollen obwohl sie 5-6 jahre später erst das Risiko einschätzen können?

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Antwort von CDU

Sehr geehrter Herr V. d.,

da muss ich davon ausgehen, dass Sie Ihre Frage nicht ernst meinen. Mit dieser Logik dürfte keine 18jährige Person wählen, sie dürfte keinen Führerschein machen und keine Ausbildung auswählen, keinen Handyvertrag unterschreiben oder Alkohol trinken, weil das Gehirn Ihrer Meinung nach geistig nicht die Risiken abschätzen kann? Es wird wohl jeder Mensch mit 18 sich entscheiden können, ob er freiwillig Dienst bei der Bundeswehr leistet oder Ersatzdienst in einem zivilen Bereich. Auch da gibt es jedoch Risiken, z.B. kann man sich den Rücken verletzen, wenn man ältere Menschen im Pflegeheim hilft, ebenfalls besteht die Gefahr, dass man beim Zivildienst in der Kita mit einer Krankheit angesteckt wird und stirbt, weil man vielleicht nicht geimpft ist aus mangelnder Einschätzung der Risiken, weil das Gehirn nicht ausgebildet ist. Merken Sie selbst, gell ;-)

Ich hatte immer den Eindruck, dass junge Menschen durchaus Verantwortung übernehmen können, selbst bestimmte Entscheidungen treffen und Vor- und Nachteile abwägen können: deshalb gelten sie mit 18 als volljährig. So habe ich bislang auch die jungen Leute kennengelernt, mit denen ich zu allen möglichen Themen spreche, auch zu einem Wehrdienst oder einem Pflichtdienst. Ich bin sehr sicher, dass junge Leute für sich selbst entscheiden können, ob sie sich vorstellen können zur Bundeswehr zu gehen oder einen Ersatzdienst beim THW, der Feuerwehr oder als Zivildienstleistender bevorzugen. Viele junge Menschen wollen nur eben einen Dienst leisten, der Sinn stiftet und ihnen später beruflich auch weiterhilft, indem sie z.B. Qualifikationen erwerben, einen LKw-Führerschein erhalten oder sich später ein Berufspraktikum sparen. Und viele junge Leute wollen mehr mitbestimmen, welche Art von Dienst ermöglicht wird, mehr Auswahl beim Ersatzdienst z.B. haben. Ich muss sagen: alle mit denen ich rede, erschienen mir ausnahmslos ausreichend fähig, solche Entscheidungen zu treffen.

Aber Ihrer Logik nach dürften junge Menschen dann erst mit 25 Jahren wählen?! Das können Sie also nicht ernst meinen!

Herzlich Grüße

Roderich Kiesewetter

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