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Roderich Kiesewetter
CDU
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Frage von Elisabeth V. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Elisabeth V. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr MdB CDU Baden-Württemberg Roderich Kiesewetter, eine Frage die ich, mit Verlaub, auch einer Grünen Frau MdB Mitglied gestellt habe als politisch feministisch denkende Frau: ist es aus elementarem Geschlechtergerechtigkeit sowie aus der politischen Symbolik nicht doch überfällig dass ab 2022 bis 2027 eine vorgeschlagene FRAU als BundespräsidentIN endlich amtieren solle, eben nach 73 Jahren und 12 Männer hintereinander ab 1949 in der Villa Bellevue Berlin/früher Villa Hammerschmidt, Bonn, nur Männer angefangen mit Herrn Theodor Heuss, bitteschön ? Könnte man sich nicht vielleicht politisch feministisch "vorstellen", dass ewben in diesem Sinne die wichtigsten Parteien bei der Bundesversammlung 2022 NUR Frauen als Kandidatinnen vorschlagen könnten, sodass es auch sicher eine Frau die 1. Bundespräsidentin werden wird? Ich sage aber nicht hiermit, dass jemand in Amt kommen sollte ausschließlich weil Sie Frau ist! Danke für die Aufmerksamkeit mit freundlichen Grüßen, Elisabeth Volk

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Volk,

Ihrer Feststellung ist nichts entgegenzuhalten. Noch nie war eine Frau Bundespräsidentin. Auch Ihre Schlussfolgerungen teile ich – dies ist für ein modernes, liberales und fortschrittliches Land wie Deutschland kein Ruhmesblatt.

Ich werde der Letzte sein, an dem die Wahl einer fähigen Frau zur Bundespräsidentin scheitert. Per se ist es nicht das Geschlecht, welches eine Person zur guten Amtsführung verhilft, sondern einzig und alleine die Personen mit ihrem Charakter und Ihren Fähigkeiten.

Interessant ist jedenfalls, daß es die CDU ist, die die erste – wie ich finde äußerste erfolgreiche – Bundeskanzlerin stellt, die erste Frau im Amt der Verteidigungsministerin, eine CDU-Frau. Erste Landesinnenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wie auch das Amt der EU-Kommissionspräsidentin ist mit einer Frau aus der Reihe der CDU besetzt. Ich finde diesen Hintergrund immer nur spannend, da er zur Einordnung hilft – er ist jedoch keine Relativierung. Nein, wir haben noch keine Gleichberechtigung und ja, wir müssen noch einiges dafür tun!

Die Wahl der Bundesversammlung läuft ja meist über eine Konsenslösung – wie es F.W. Steinmeier beispielsweise war. Daher glaube ich, daß neben den von Ihnen genannten Personen, auch viele weitere Frauen aus dem politischen Vorraum oder sogar dem nicht politischen Umfeld in Frage kämen. Mit Joachim Gauck und Horst Köhler haben wir, so finde ich, hier auch gute Beispiele. So wäre es sicher überlegenwert, keine Politikerin vorzuschlagen, sondern eine versierte Wissenschaftlerin, Theologin oder besonders stark ehrenamtlich versierte weibliche Persönlichkeit.

Wir jedes wichtige politische Amt, ist es auch im Amt des/der Bundespräsidentin/Bundespräsidenten so, daß die Person das Amt angemessen ausführen können muss. Das ist das Wichtigste. Aber ja, wir haben hier Nachholbedarf und das Amt muss, wie alle anderen höchsten Ämter in diesem Land, auch endlich von einer Frau geführt werden. Das werde ich auch öffentlich klar so äußern, gleichwohl ich unseren jetzigen Bundespräsidenten sehr schätze und er zunächst sich auch erklären sollte, ob er eine zweite Amtszeit anstrebt.

Herzliche Grüße
Ihr Roderich Kiesewetter

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