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Renate Künast
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Frage von Jürgen S. •

Frage an Renate Künast von Jürgen S. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Rechtsanwältin Künast,

es geht um die Gesetzesbegründung hinsichtlich des aktuellen Refenrentenentwurfes zum Kulturgutschutzgesetz.

In der Kanzleramtsgesprächsrunde vom 30.09.2015 stellte Dr. Winands die Frage, ob das Buch von Herrn Wessel (Günther Wessel "Das schmutzige Geschäft mit der Antike") gelesen worden ist.

Ich habe mit diesem genannten Buch meine Probleme, stelle den wissenschaftlich-empirischen Wert eines solchen Buches ganz klar in Frage und verlinke daher zu einer Stellungnahme der IADAA, die auch meinen eigenen Einschätzungen sehr ähneln dürfte (Auf der einen Seite behauptet Herr Wessel, dass sich ISIS zu einem bedeutenden Teil aus Antikenschmuggel finanzieren würde, gleichzeitig behauptet er aber auch (und sagt das auch im Interview), dass vor Ort nur geringste Teil des Umsatzes gemacht werde).

http://www.iadaa.org/sites/default/files/stellungnahmeiadaa.pdf

Auch habe ich besondere Probleme mit dem Zahlenmaterial von Prof. Müller-Karpe, auf dem ja auch die Gesetzesbgründung beruhen soll. Und zwar geht es um die Ausgabe Handelsblatt vom 31.07.2015, Seite 59.

Ein deutsches Gericht hat eine Einschätzung zu dieser Person vorgenommen.

http://www.muenzenwoche.de/de/In-der-Naehe-geistiger-Verwirrtheit--ein-deutsches-Gericht-ueber-den-privaten-Kreuzzug-des-Michael-Mueller-Karpe/4?&id=221

Für mich sind die Zahlen, was mit illegalem, diesbezüglichem Handel verdient werden soll,insbesondere Behauptungen hinsichtlich Terrorismusfinanzierung keineswegs adäquat abgesichert.

Nach SPIEGEL ONLINE vom 7.10.15 sind Einnahmen vom IS hinsichtlich Münzen und Antiken NICHT aufgeführt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-oel-gas-raub-die-geldquellen-des-is-a-1056618.html

Haben Sie und die Mitglieder vom Rechtsauschuss mit dieser Grundlage denn gar kein Problem, bedarf Politik nicht vielmehr einer stimmigen Analyse?

Für Ihe Antwort bedanke ich mich im voraus und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Jürgen Schmidt

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Her Schmidt,

vielen Dank für Ihre Frage.
Für das neue Kulturgutschutzgesetz wurden nach unseren Informationen viele Sachverständige und Interessengruppen angehört - darunter auch Vertreter des Kunst- und Antiquitätenhandels. Dass nun ein Gesetzentwurf vorliegt, ist sehr erfreulich. Die Finanzierung des IS durch zu hohen Teilen den Handel mit geraubten Kulturgütern ist unstrittig und höchstproblematisch. Hierüber müssen wir uns alle miteinander Gedanken machen.

Mit freundlichen Grüßen
Team Renate Künast

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