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Philipp Hartewig
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Frage von Friedrich P. •

Frage an Philipp Hartewig von Friedrich P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Hartewig,

der Bildungsmonitor 2019 zeigt uns im Dynamikranking folgende Inhalte für Sachsen:

P8 in Beruflicher Bildung / Arbeitsmarktorientierung

P10 in Hochschule / MINT

Der Beitrag des beruflichen Bildungssystems zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie der Anteil neu abgeschlossener Ausbildungsverträge und unbesetzter Stellen an der Gesamtzahl der 16-20jährigen Personen hat sich verschlechtert.

Wir haben zahlreiche (harmlos ausgedrückt) offene Ausbildungsstellen bei gleichzeitig zu vielen Schulabgängern ohne Ausbildungsstelle. Woran kann das liegen, was sind Ihre Ideen, um das zu verbessern?

"Immer mehr Schulabgänger mit Abitur in Sachsen gehen in eine duale Berufsausbildung im Handwerk statt an die Uni [...] Laut Statistik wurden 2018 im Freistaat 808 und damit 15,8 Prozent der insgesamt 5106 neu geschlossenen Lehrverträge mit Abiturienten besiegelt - drei Prozent mehr als 2017."

Läuft da nicht etwas schief? Warum, meinen Sie, besuchen Schüler das Gymnasium, obwohl teilweise recht früh feststeht, dass sie nie studieren werden? Der "Sinn" des Gymnasiums besteht doch aber eigentlich darin, die Hochschulreife zu erreichen.

Wenn man nun noch bedenkt, dass es zahlreiche Studierende gibt, die das Studium abbrechen um dann doch einen Beruf zu erlernen, dürfte die Berufsorientierung an Gymnasien eine viel zu untergeordnete Rolle spielen. Wir bestücken unsere Oberschulen bspw. mit Praxisberatern, die Gymnasien haben solche nicht - man geht ja vom Ziel "Student" aus. Ausbildungsmessen, Woche der offenen Unternehmen, Praktika, Werkstattwochen, Girls'/Boys'Day und wie es nicht alles heißt, sind omnipräsent an den Oberschulen, die Gymnasien gehen stur gen Studium, wobei auch am Ende des Studiums ein Beruf steht. Sollte hier Ihrer Meinung nach etwas getan werden, wenn ja, was und wie?

Vielen Dank für Ihren Antworten.

MfG
F. P.

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Sehr geehrter Herr P.,

Schulabgänger und Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen müssen zusammenfinden. Ausbildungsmessen, eine Woche der offenen Unternehmen, Praktika, Angebote der Arbeitsagenturen usw. sind wichtige Formate, in denen Schülerinnen und Schüler noch während der Schullaufbahn Karrierekontakte knüpfen. Die Zusammenarbeit mit externen Trägern und Unternehmen wollen wir Freien Demokraten stärken. Nicht zuletzt aus meiner jahrelangen Erfahrung in den verschiedenen Ebenen der Schülervertretung weiß ich, wie wichtig eine intensive Berufsorientierung in allen Schulformen ist. Es kommt wie so oft auf die Umsetzung vor Ort an, denn in den Lehrplänen ist sie vorgesehen. Hier könnte eine stärkere Sensibilisierung für Angebote in der Berufsorientierung helfen.

Es mag sinnvoll sein, die gewählte weiterführende Schulform während der Schullaufbahn noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. So gibt es bereits eine weitere Einschätzung am Ende der 6. Klasse. Die von Ihnen beschriebene Situation passt zu unserem Ziel, die jeweiligen Schulformen durchlässiger zu gestalten, sodass ein Wechsel, wenn sinnvoll, zu jeder Zeit mit möglichst wenig Reibung möglich ist.

Liebe Grüße

Philipp Hartewig

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