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Frage von Sabine K. •

Frage an Peter Tschentscher von Sabine K. bezüglich Umwelt

Durch die stätig zunehmende Anzahl an Flügen und einen Flughafen mitten in der Stadt, bestehen besonders in den angrenzenden Wohngebieten immer höhere Gesundheitsbelastungen durch Kerosin. Welche Lösungen sind hierfür geplant und wann werden konstante Messungen der Luftqualität auch in den Wohngebieten vorgenommen?

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Sehr geehrte Frau K.,

seit 2016 sinkt die Anzahl der Flugbewegungen kontinuierlich. Mit jetzt ungefähr 155.000 Flugbewegungen liegt der Hamburg Airport sogar noch unterhalb der Werte von vor 10 Jahren. Auch der Treibstoffverbrauch pro Passagier/100 km der deutschen Fluggesellschaften ist von 1990 bis heute um 44 Prozent zurückgegangen.

Bei der Verbrennung von fossilen Kraftstoffen (Kerosin, Diesel, etc.) treten typische Verbrennungsprodukte auf, die durch definierte Messverfahren als Luftschadstoffe routinemäßig überwacht werden. Im Messcontainer auf dem Flughafengelände werden folgende Stoffe gemäß der gültigen EU-Normen kontinuierlich gemessen: Stickoxide (NO, NOx), Kohlenmonoxid, Schwebstaub PM10 und PM2,5 und Ozon. Grenzüberschreitungen, die gesundheitlich bedenklich sind, sind hier nicht aufgetreten.

Die Messdaten am Flughafen Hamburg können hier eingesehen werden: http://luft.hamburg.de/clp/schadstoffe/clp1/station/24fl.

Der Messort befindet sich keine 200 Meter entfernt von der nächsten Wohnbebauung. Die Festlegung erfolgte 1999 nach Probemessungen an drei verschiedenen Standorten einvernehmlich mit der Umweltbehörde. Der gewählte Standort ist dementsprechend gut geeignet, die Luftqualität in den dicht am Flughafen gelegenen Wohngebieten beurteilen zu können. Dies ist ebenfalls die Einschätzung des für die Messungen zuständigen Instituts für Hygiene und Umwelt.

Eine ausreichende Überwachung gemäß der 39. BImSchV der an den Flughafen angrenzenden Wohngebiete ist somit zu jeder Zeit gewährleistet.

Darüber hinaus wird in der Luftfahrt stark an der Entwicklung alternativer, synthetischer Kraftstoffe für Flugzeuge geforscht. Um diese möglichst bald in Hamburg einzusetzen, unterstützt Hamburg Airport zwei innovative Projekte („KEROSyN100“und „GreenPower2Jet“). Der Hamburger Flughafen nimmt teil an Pilotprojekten mit Lufthansa, easyjet, Shell und Raffinerie Heide für die Gewinnung von synthetischem Kerosin aus Windstrom.

Der Vorteil des synthetischen Kraftstoffes liegt darin, dass dieser CO2-neutral ist und auch weniger Luftschadstoffe ausstößt. Unser Ziel ist es daher, die Forschung in diesem Bereich intensiv zu fördern, damit synthetisches Kerosin sobald wie möglich am Hamburg Airport in markttauglichen Mengen zur Verfügung gestellt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Tschentscher