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Frage von Volker S. •

Frage an Peter Preuß von Volker S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Preuß,

auf der Grundlage allgemein verfügbarer Informationen, wie z.B. diese Internetseite von Dr. med. Helmut B. Retzek über hochdosierte Vitamin C Infusionen:

http://www.homeopathy.at/vitamin-c/

müßte in stationären onkologischen Krebsstationen eigentlich ein entsprechendes Therapieangebot existieren. Dies ist aber flächendeckend in NRW nicht der Fall.

Die intravenöse Vitamin - C Hochdosisinfusion wird in den onkologischen Krankenhausstationen im Gegensatz zu ambulanten Therapieangeboten , wie z.B. der Therapieangebote der Gemeinschaftspraxis für Ganzheitliche Medizin in Düsseldorf , die Infusionstherapien mit Vitamin C anbietet,
http://pra-ga-med.de/therapie/vitamin-infusionen.html
mehrheitlich abgelehnt.

Angesichts von internationalen Studien wie z.B. der Übersichtsstudie im Journal of Nutrition
http://jn.nutrition.org/content/137/10/2171.full.pdf
und dem zusammenfassenden Überblicksartikel zur Wirksamkeit der Infusionstherapie mit Vitamin C von Apotheker Uwe Gröber , dem Leiter der Mikronährstoffakademie in Essen,
http://www.ralf-kollinger.de/wp/wp-content/uploads/2014/02/Vitamin-C-in-der-komplement%C3%A4ren-Onkologie-Update-2011-von-Uwe-Gr%C3%B6ber.pdf

ist dies eine mögliche Therapieverweigerung.

Wie beurteilen Sie als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU im nordrhein-westfälischen Landtag diese Situation?

Mit freundlichen Grüßen
Volker H. Schendel

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schendel,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 13. Juni 2016 über abgeordnetenwatch.de.

Das von Ihnen geschilderte Thema der Gabe von hochdosiertem Vitamin C in der Krebstherapie ist mir bekannt. Allerdings erscheinen mir, der ich kein Fachmediziner bin, die zahlreichen dazu vorliegenden Studien nicht so eindeutig für eine Anwendung zu sprechen, wie Sie dies angeben. Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen und diese Therapieform ist in der Fachwelt durchaus umstritten.

Grundsätzlich möchte ich betonen, dass Politik nicht für die medizinische Bewertung von Therapieformen und die Einführung von Medikamenten zuständig ist. Für die Zulassung von Medikamenten gibt es festgelegte Vorgehensweisen. Diese sind einzuhalten, um den tatsächlichen Nutzen eines Medikaments aufzuzeigen und eine für den Patienten unbedenkliche Anwendung sicher zu stellen.

Aufgabe der Politik ist die Festlegung von Rahmenbedingungen, die für den Bereich der Medizin selbstverständlich die bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung zum Ziel haben.

Die Erforschung der Zusammenhänge zwischen hochdosiertem Vitamin C und der Bekämpfung von unterschiedlichsten Krebszellen und - arten läuft. Eine vollständige Klärung der Wirkungsmöglichkeiten ist dringend angeraten und scheint mir derzeit noch ergebnisoffen zu sein. Von einer Therapieverweigerung kann meiner Meinung nach somit nicht die Rede sein.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Preuß MdL