Finden sie es wirklich richtig, zu behaupten (im SWR), dass es die Bevölkerung nichts angeht, wieviel Gift auf landwirtschaftlichen Flächen durch Landwirte ausgebracht wird?
Haben Politiker bzw. Bundesratsmitglieder nicht die Pflicht, sich für die Gesundheit der Bevölkerung einzusetzen und Leib und Leben zu schützen?

Sehr geehrter Herr Dirk B.
Selbstverständlich müssen wir die Verbraucher durch Transparenz und Aufklärung mitnehmen, um das Vertrauen in unsere Landwirtschaft und für die Arbeit unserer Bauern zu stärken. Dies muss aber entlang exakter Fakten und objektiv nachvollziehbar erfolgen. Unsere Bäuerinnen und Bauern gehen verantwortlich mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln um. arbeiten umsichtig und unsere Lebensmittel sind streng kontrolliert.
Der Schutz unserer Nutzpflanzen vor Schadorganismen ist vielfältig und seit Jahrhunderten Teil der Landbewirtschaftung. Damit sorgen die Bäuerinnen und Bauern schon immer für eine sichere Ernte und ausreichende Versorgung der Gesellschaft mit Nahrungsmitteln. Integrierter Pflanzenschutz von heute ist vielfältiger und der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel nur ein Aspekt. Der vierte Pflanzenschutzmittelbericht für Baden-Württemberg hat gezeigt, das Landwirte verantwortungsvoll damit umgehen und das es auch wirkungsvolle Instrumente zum Pauschalverbot gibt.
Baden-Württemberg hat mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz vorgemacht, wie man Pflanzenschutzmittelreduktion gemeinsam mit der Landwirtschaft und nicht gegen sie lösen kann. Klar ist aber auch, das ein Nullprozent-Ziel nicht funktionieren wird. Die Folgen des Klimawandels, die ungehinderte Migration von Schadorganismen durch Globalisierung verschärft die Rahmenbedingungen für die sichere Versorgung einer anwachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln enorm.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Hauk MdL