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Paul Lehrieder
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Frage von Elke U. •

Frage an Paul Lehrieder von Elke U. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Lehrieder,

nachdem ich nun seit 19 Jahren immer wieder unentgeldlich und ehrenamtlich schwerstkranken Morphiumpatienten helfe ihren Alltag etwas sorgloser zu gestalten, muss ich immer wieder feststellen: Werde in Deutschland nie schwerst krank!! Fall am besten gleich tot um! Menschen, die genug mit ihren Schmerzen zu tun haben werden von den verschiedensten Stellen, wie Krankenkasse, Pflegeversicherung, Sozialamt wegen Grunsicherung, Medizinischer Dienst, Berufsgenossenschaft, usw beinahe wöchentlich mit Papierkrieg überschüttet. Manche können Fristen womöglich nicht einhalten, weil ihre gesundheitliche Situation ein klares Denken nicht zulässt, und dann wird Geld gekürzt, was alles nur noch verschlimmert. Zwei liebe Menschen, mit denen ich zu tun hatte, haben sich mittlerweile wegen solcher Umstände das Leben genommen. Beide in Würzburg. Schon das sind zwei zu viel. Finden Sie nicht auch?
Warum kann man solche Leute nicht wenigstens in Ruhe lassen, wenn man ihnen schon nicht ausreichend hilft?

Ich sehe hier dringendsten Handlungsbedarf

Mit freundlichen Grüssen
Elke Ulm

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Ulm,

für Ihre Mail vom 17. 5. 2008 danke ich Ihnen sehr herzlich. Sie kritisieren darin, dass von Ihnen gepflegte Morphium-Patienten unter einem Zuviel an Bürokratie leiden - u.a. von Seiten von Berufsgenossenschaft, Krankenkasse und Pflegeversicherung.

Ich kann Ihre Anteilnahme sehr gut nachvollziehen und habe großes Verständnis für die Situation der Betroffenen, die sich zusätzlich zu Ihrem Leiden lästigem "Papierkrieg" ausgesetzt sehen.

Zunächst einmal gilt allgemein, dass alle Ansprüche an unsere Sozialsysteme für jeden Bürger zunächst einmal gleich sind. Persönliche Notsituationen könne nicht gegeneinander aufgewogen werden. Die Gefahr wäre sonst zu groß, dass es zu Schieflagen und Ungerechtigkeiten käme.

Unter Umständen ist aber in konkreten Situationen dennoch Abhilfe möglich. Um hier detaillierter Stellung nehmen zu können, wäre eine genauere Schilderung der von Ihnen erwähnten Einzelfälle hilfreich. Auf diese Weise könnte ich in direktem Kontakt mit den jeweiligen Ämtern und Einrichtungen eventuell einzelfallabhängig eine Entlastung für die Betroffenen erreichen. Vielleicht ist es auch möglich, bestimmte Aufgaben durch eine Vertrauensperson des Kranken erledigen zu lassen. Sollten Sie diesen Weg gehen wollen, wenden Sie sich bitte direkt an mein Berliner Büro, Platz der Republik 1, 11011 Berlin.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weiter geholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Paul Lehrieder MdB

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