Sehr geehrter Herr Reddig Wann werden Sie und Ihre jungen Kollegen fordern das Beamtenpensionen den Renten gleichgestellt werden? (48% höhe , Pension ab 67, keine Privilegien, Pensionshöhe deckeln)
Meine Erwartung ist das eine Gleichbehandlung gibt bevor man wieder nur eine Gruppe reformieren möchte . Gleichzeitig müssen bei der Rentenversicherung im ersten Schritt alle Fremdleistungen die nichts mit Rente im eigentlichen sinn zu tun haben aus der Rentenversicherung herausgenommen werden. Transparenz ist notwendig bevor man reformiert .
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre berechtigten Hinweise zur Gleichbehandlung von Renten und Beamtenpensionen.
Der Unterschied zwischen durchschnittlichen Renten und Pensionen wird von vielen als ungerecht empfunden – das nehme ich ernst. Zugleich gilt: Für alle heute aktiven Beamten sind die bestehenden Versorgungsansprüche rechtlich garantiert und können nicht rückwirkend verändert werden. Reformen können sich daher nur auf zukünftige Verbeamtungen beziehen. Genau deshalb sollte die kommende Rentenkommission prüfen, welche Modelle für künftige Beamte sinnvoll wären und welche finanziellen Auswirkungen sie hätten. Studien, unter anderem des Sachverständigenrats für wirtschaftliche Fragen, zeigen bereits heute, dass eine sofortige vollständige Einbeziehung aller Beamten die Rentenkasse belasten und die öffentlichen Haushalte deutlich treffen würde.
Eine Option für die Zukunft könnte sein, das Pensionssystem schrittweise an die gesetzliche Rentenversicherung anzunähern – etwa über ein Punktesystem, das sich an der Logik der GRV orientiert. Wichtig ist, dass solche Modelle transparent gerechnet und langfristig finanzierbar ausgestaltet werden.
Auch die versicherungsfreien Leistungen müssen im Rahmen einer Gesamtreform betrachtet werden. Hierzu sollte die Rentenkommission Vorschläge entwickeln.
Mit freundlichen Grüßen
Pascal Reddig
Weitere Fragen an Pascal Reddig
Die Rentenkommission wird sich deshalb auch mit den Altersbezügen von Abgeordneten sowie den Pensionen der Beamtinnen und Beamten beschäftigen müssen.
Nur gehen diese Fortschritte häufig in den für Medien spannenderen Diskussionen innerhalb der Regierung unter.
Rückblickend wurden in den vergangenen Jahrzehnten Entscheidungen getroffen, die man aus heutiger Sicht anders treffen würde
Das deutsche Rentensystem ist als Umlagesystem angelegt – also im eigentlichen Sinne ohne steuerfinanzierte Zuschüsse. Dass wir heute knapp 20 Prozent des Bundeshaushalts in die Rentenkasse überweisen müssen, zeigt, wie stark das System aus dem Gleichgewicht geraten ist.